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Der Glasmacher und Chemiker Johann Kunckel von Löwenstern (1635-20.3.1703) ist vor allem bekannt durch sein Rubinglas. Unter seinem Gönner, dem Großen Kurfürsten, errichtete er bei Potsdam und auf der heutigen Pfaueninsel ein Glaslaboratorium zur Produktion farbiger Gläser. Bekannt ist sein Werk 'Ars vitraria experimentalis oder vollkommene Glasmacher-Kunst'. Nach dem Tode des Großen Kurfürsten zieht er sich auf sein Gut Kladow zurück, als Kurfürst Friedrich III. die Förderung seiner Arbeiten nicht fortsetzt, sondern Gelder zurückfordert. Kunckel erhält in Schweden den erblichen Adel und wird dort zum schwedischen Bergrat ernannt. Er stirbt auf einer Reise an unbekanntem Ort. - Diese vergoldete Medaille ist eine Arbeit der Werkstatt des Arztes und Sammlers Johann Carl Wilhelm Moehsen (1722-1795), der nicht nur Medaillen sammelte, sondern auch anfertigte bzw. anfertigen ließ. Vorlage für die Medaille war ein Elfenbeinrelief von Jean Cavalier von 1691.
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.