Die um 1320 nach Florentiner Vorbild beginnenden böhmischen Goldgulden gehören zu den frühesten Goldprägungen nördlich der Alpen. Von einer gewissen Bedeutung ist die ebenfalls nach Florentiner Vorbild erfolgte Goldprägung in Schlesien (Fürstentümer Liegnitz-Brieg und Schweidnitz). Die größte Bedeutung für Europa besitzen aber die seit 1323 geprägten ungarischen Goldgulden. Die in Böhmen ab 1300 und bis 1526 immer im gleichen Bild gemünzten Prager Groschen waren neben dem französischen Gros tournois die wichtigste Groschenmünze des Mittelalters. In Polen ist ab 1338 Groschengeld nach böhmischem Vorbild eingeführt worden. Ab 1380 beendeten die neuen Schillinge und Halbschoter die Pfennigzeit im Gebiet des Deutschen Ordens. Die Münzen des Balkans vor der türkischen Eroberung sind durch byzantinische und venezianische Einflüsse bestimmt. Russland ist im Mittelalter ohne nennenswerte eigene Münzprägung.
Böhmen: Ludwig II.
1516-1521
Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen Münzkabinett, Vault
Obverse
LVDOVICVS PRIMVS REX BO [am Ende der Umschrift ein Punkt in einem Kreis, Ludovicus Primus Rex Bohemie]. Schild mit böhmischem Löwen nach rechts, darüber gekröntes L.
Reverse
S VENCESL-AVS DVX B [Sanctus Wenceslaus Dux Bohemie]. Stehender Heiliger Wenzel mit Fahne und Schild. Zwischen den Beinen das Wappenschildchen von Wilhelm Kostka von Postupic.
Class/status
Kingdom (medieval/modern)
Authority
Louis II (1516-1526), king of Hungary and Bohemia
Date
1516-1521 Renaissance
Denomination
Ducat
Gold ; 3,56 g; 22 mm; 12 h
Production
struck
Mint
Prague
Region
Böhmen
Country
Czech Republic
Publications
Vgl. E. Fiala, Beschreibung der Sammlung böhmischer Münzen und Medaillen des Max Donebauer (1888-1890) Nr. 988 (dort endet Vs.-Umschrift auf R BOHEMIE).
Item
Coin
Department
Modern Period, 16th century
Mintmaster (MM Mod)
William Kostka of Postupic
Accession
1877/13
Vendor (to Museum)
L. & L. Hamburger Münzenhandlung (Frankfurt am Main)