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Geöste Medaille auf die Billigung der Reform Bill von 1832 durch das britischen Ober- und Unterhaus in der zweiten Lesung. Die Medaille ist mutmaßlich im April 1832 entstanden, als das britische Oberhaus die Reform Bill in zweiter Lesung mit einer Mehrheit von neun Stimmen gebilligt hat. Das Unterhaus hatte dem Gesetzentwurf im Dezember 1831 in zweiter Lesung mit einer Mehrheit von 162 Stimmen zugestimmt.
Die Krone und die beiden Säulen auf der Rückseite sind eine Verbildlichung der britischen Verfassung.
Medaillen Klassizismus
Nach der Mitte des 18. Jh. setzte auch im Medaillenschaffen eine Gegenbewegung zum Barock ein. Pathos im Ausdruck und Dynamik in den Kompositionen wurden abgelöst vom Streben nach Verinnerlichung und klassischer Ausgewogenheit. Zwar blieb die Medaille zum großen Teil noch höfisch gebunden, doch gab es zunehmend bürgerliche Auftraggeber. Es war eine Hochzeit für die Personenmedaille. Ehrungen und Auszeichnungen boten vielfältige Anlässe. Die Gelegenheitsmedaille mit persönlichen Widmungen erreichte eine zuvor nicht gekannte Popularität. Sie war die metallene Entsprechung zur biedermeierlichen Konjunktur der Souvenir- und Albumblättchen in der Graphik. Private Medaillenfirmen wie die Prägeanstalt Loos in Berlin bedienten als Konkurrenten zu den staatlichen Münzstätten den Markt. Daneben widmeten sich namhafte Bildhauer der Gussmedaille.