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Dies ist eine von zwei Medaillen, die Abramson auf Frieden von Amiens schuf. Die Vorderseite ist jeweils identisch: Sie zeigt eine visuelle Umsetzung der Umschrift, in der die Wiederherstellung der Gerechtigkeit durch den Frieden dadurch dargestellt wird, dass der Palmzweig als Symbol des Friedens die durch den Krieg, in dem „Gewalt für Recht“ gilt, aus dem Gleichgewicht gebrachte Waage der Gerechtigkeit wieder ausgleicht. Einem zeitgenössischen Kommentar zufolge drückt diese Medaille zusammen mit ihrem Gegenstück, auf dessen Rückseite als Fortsetzung der Umschrift der Vorderseite die Worte „und öffnet die gesperrten Meere“ stehen, in einer glücklichen Weise „die Idee des Friedens, der durch [den Friedensvertrag] hergestellten gesetzlichen Ordnung und der Freyheit der Meere und des Handels“ aus. -
Der Vertrag von Amiens zwischen Großbritannien auf der einen Seite und Frankreich, Spanien sowie der Batavischen Republik auf der anderen Seite beendete den Zweiten Koalitionskrieg. Ob der Vertrag von den Vertragsparteien erfüllt werden und ein gerechter Friede herrschen würde, wie der zitierte zeitgenössische Kommentar erhoffte, war die große Frage. Der Appell an eine gesetzlich zu regelnde Durchführung des Friedensvertrages erfolgte zu einem Zeitpunkt, als sich bereits abzeichnete, dass Napoleon seinen Verpflichtungen aus dem Friedensvertrag nicht nachkommen wird. So brachte dieser Friedensvertrag den Frieden nur für 13 Monate.
Medaillen Klassizismus
Nach der Mitte des 18. Jh. setzte auch im Medaillenschaffen eine Gegenbewegung zum Barock ein. Pathos im Ausdruck und Dynamik in den Kompositionen wurden abgelöst vom Streben nach Verinnerlichung und klassischer Ausgewogenheit. Zwar blieb die Medaille zum großen Teil noch höfisch gebunden, doch gab es zunehmend bürgerliche Auftraggeber. Es war eine Hochzeit für die Personenmedaille. Ehrungen und Auszeichnungen boten vielfältige Anlässe. Die Gelegenheitsmedaille mit persönlichen Widmungen erreichte eine zuvor nicht gekannte Popularität. Sie war die metallene Entsprechung zur biedermeierlichen Konjunktur der Souvenir- und Albumblättchen in der Graphik. Private Medaillenfirmen wie die Prägeanstalt Loos in Berlin bedienten als Konkurrenten zu den staatlichen Münzstätten den Markt. Daneben widmeten sich namhafte Bildhauer der Gussmedaille.