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Medaille auf die Reichsverweser Karl Theodor von der Pfalz und Maximilian III. von Bayern im Interregnum nach dem Tod von Kaiser Karl VII. Das Buch auf dem Altar verweist auf die Wahlverordnungen der Goldenen Bulle (aurea bulla) von 1356, in der die Modalitäten der Königs- und Kaiserwahl geregelt wurden. Das Reich soll während eines Interregnums von zwei Kurfürsten als Reichsvikare verwaltet werden.
Medaillen Barock
Die Barockmedaille diente der fürstlichen Repräsentation. In mythologischen Szenen, mit Personifikationen und Allegorien wurden dynastische Themen von der Geburt bis zum Tod über Thronbesteigung, Huldigung, Vermählung, Bauleistungen, Kriege und Friedensschlüsse zu einer „Histoire métallique“ geformt. Frankreich war tonangebend. Durch die Zentralgewalt gefördert, konzentrierte sich das Medaillenschaffen in Paris um den königlichen Hof. In den kaiserlichen Residenzen Wien und Prag gedieh es besonders unter Rudolf II. (1576-1612). Träger der deutschen Barockmedaille waren die Landesfürsten, die dem französischen Vorbild mit glanzvoller Hofhaltung nachzueifern suchten. Wirtschaftlich prosperierende Städte nutzten das Medium ebenfalls. Eine bereits in der Spätrenaissance einsetzende Sonderform bilden kostbar gefasste Medaillenkleinode, die weltliche und geistliche Herrscher als besonderen Gunst- und Gnadenbeweis vergaben.