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Bis zur Eröffnung der weiteren Münzstätten der Rudolstädter Linie Anfang 1621 war die 1619 eingerichtete und 1620 in Betrieb genommene Münzstätte Königsee die einzige aktive gewesen. Seit der Eröffnung der weiteren Münzstätten wurden die Münzen mit einem Münzstättenzeichen versehen. Daher sind nach Grimm (2008) alle Münzen ohne spezifisches Münzstättenzeichen in Königsee geschlagen worden.
Münzen der Kipperzeit
Seit etwa 1610 kam es in Deutschland zu einer schleichenden Münzverschlechterung, die in den Jahren 1619 bis 1622 ihren Höhepunkt erreichte. Dabei wurden die guthaltigeren und schweren Münzen aus dem Geldverkehr 'ausgekippt', umgeprägt und mit geringerem Gewicht wieder in den Verkehr gebracht. Die Jahre 1619-1622 werden daher als Zeit der Kipper und Wipper bzw. erste Kipperzeit bezeichnet. Hauptsächliche Kippermünzsorten sind Groschen (1/24 Taler), Doppelschilling (1/16 Taler) und Zwölfkreuzer- / Viergroschenstücke (1/6 Taler, 'Schreckenberger'). Der Taler wurde - mit Ausnahme Sachsens - allgemein aus der Münzverschlechterung herausgehalten. Ab 1623 wurden die Kippermünzen verboten und eingeschmolzen. In Norddeutschland sind die besseren Doppelschillinge mit Gegenstempeln (Kontermarken) versehen und übergangsweise abgewertet im Verkehr geblieben. Für Pfennigmünzen ist in der Kipperzeit erstmals in größerem Umfang Kupfer als Münzmetall verwendet worden.