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Eine sogenannte Volksmedaille. - Nachdem am 23.2.1848 in Paris ein revolutionärer Aufstand ausgebrochen war, dankte König Louis Philippe am Folgetag ab. Dies veranlasste die Aufständischen, dessen Thronsaal zu demolieren. Sein Thronsessel wurde in einem Triumphzug zum Bastilleplatz gebracht und dort verbrannt. Man sah im Erfolg der Februarrevolution, dem Rücktritt von Louis Philippe und im symbolischen Akt der Verbrennung seines Thrones einen Akt göttlicher Gerechtigkeit.
Medaillen Klassizismus
Nach der Mitte des 18. Jh. setzte auch im Medaillenschaffen eine Gegenbewegung zum Barock ein. Pathos im Ausdruck und Dynamik in den Kompositionen wurden abgelöst vom Streben nach Verinnerlichung und klassischer Ausgewogenheit. Zwar blieb die Medaille zum großen Teil noch höfisch gebunden, doch gab es zunehmend bürgerliche Auftraggeber. Es war eine Hochzeit für die Personenmedaille. Ehrungen und Auszeichnungen boten vielfältige Anlässe. Die Gelegenheitsmedaille mit persönlichen Widmungen erreichte eine zuvor nicht gekannte Popularität. Sie war die metallene Entsprechung zur biedermeierlichen Konjunktur der Souvenir- und Albumblättchen in der Graphik. Private Medaillenfirmen wie die Prägeanstalt Loos in Berlin bedienten als Konkurrenten zu den staatlichen Münzstätten den Markt. Daneben widmeten sich namhafte Bildhauer der Gussmedaille.