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Die Datierung ergibt sich aus dem Vorkommen im Fund von Obrzycko (tpq 973).
Vom Karolingerreich zur Staatenwelt des MA
Im Jahre 843 wurde im Vertrag von Verdun das Reich Karls des Großen nach einem blutigen Bürgerkrieg unter die drei Söhne Ludwigs des Frommen geteilt. Der älteste Sohn Lothar wurde Kaiser und übernahm das Mittelreich. Der westliche Reichsteil fiel an Karl den Kahlen, der östliche an Ludwig den Deutschen. Das ostfränkisches Reich war 843 unter Ludwig dem Deutschen (840-876) praktisch noch ohne eigene Münzprägung. Erst mit den späteren Reichsteilungen von 870 und 880 ging ein Teil der lotharingischen Münzstätten an das ostfränkische Reich über. Das westfränkische Reich entfaltete unter Karl dem Kahlen (840-877) eine umfangreiche Münzprägung, deren Hintergrund teilweise die hohen Tribute bilden, die den fast jährlich das Reich heimsuchenden Normannen gezahlt werden mussten. Das Mittelreich folgt bis 855 - der nördliche Teil (Lotharingien) auch späterhin - münzgeschichtlich der westfränkischen Entwicklung, während das zum Mittelreich gehörende Norditalien nach dem Tode Lothars I. (840-855) numismatisch eigene Wege ging.
Frankreich im Hochmittelalter
Das Münzwesen des westfränkisch-französischen Reiches erlebte vom 10. bis zum 12. Jahrhundert eine Phase regionaler Zersplitterung, die den Zustand eines politisch weitgehend machtlosen Königtums und starker Fürsten widerspiegelt. Die in etwa 60-80 Münzstätten ausgegebenen Münzen zeigen im Gegensatz zum übrigen Europa stärkere Reduktionen des Silbergehaltes. Äußerlich sind sie durch Immobilisierungstendenzen gekennzeichnet, d.h. Schrift und Bild werden unter allmählicher Verrohung bzw. Entstellung unverändert, zum Teil noch aus dem karolingischen Erbe des 9. Jahrhunderts übernommen.
Der Fernhandelsdenar
Zu keiner Zeit sind so zahlreiche deutsche Münzen nach Skandinavien, Polen, das Baltikum und Russland gelangt wie vom Ende des 10. bis zur ersten Hälfte des 12. Jhs. Zahlreiche Schatzfunde legen davon Zeugnis ab. Demgegenüber werden die deutschen Denare dieser Zeit im Inland nur vergleichsweise selten gefunden, so daß man von einem Münzexport in den Norden und Osten sprechen kann, der vor allem dem Fernhandel diente. Alle hier aufgeführten Münztypen sind in Funden Skandinaviens, Polens, des Baltikums oder Russlands aufgetreten.
Europa um 1000
In Norwegen, Schweden und Dänemark beginnt um 1000 eine Münzprägung nach angelsächsischem Vorbild. Die ältesten böhmischen Münzen setzen um etwa 970 ein. Neben bayerischen werden angelsächsische Vorbilder benutzt, bevor im ersten Jahrzehnt des 11. Jhs. ein „nationaler“ Stil gefunden wurde. Um 1050 wurde mit einer Münzreform Gewicht und Durchmesser der Pfennige verringert. Die ältesten polnischen Münzen sind unter Boleslav Chrobry nach der Jahrtausendwende entstanden, etwa zeitgleich wie die ältesten ungarischen Münzen unter Stephan dem Heiligen (997-1038). In Russland sind im zweiten Jahrzehnt des 11. Jhs. unter Wladimir I. von Kiew (988-1015) die ersten byzantinisch inspirierten einheimischen Prägungen in Gold und Silber entstanden.