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Ausführliche Beschreibung der Rückseite: In den Medaillons oben links: Brustbild des William Lloyd im Talar nach rechts. Umschrift: GVL. – EP. S. ASAP. Oben rechts: Brustbild des Francis Turner mit Pileolus im Talar nach links. Umschrift: FRANC. EP. – EL. Mittel links: Brustbild des John Lake mit Pileolus im Talar nach rechts. Umschrift: IOAN. EP. – CICESTR. Mittig: Brustbild des Henry Compton mit Pileolus im Talar nach links. Umschrift: HENR. EP. – LONDIN. [N spiegelverkehrt]. Mitte links: Brustbild des Thomas Ken mit Pileolus im Talar nach links. Umschrift: THO. EP. BATH – ET WEL:. Unten rechts: Brustbild des Thomas White im Talar nach rechts. Umschrift: THO. EP. – PETRIBVRG. Und unten links: Brustbild des Sir Jonathan Trelawny im Talar nach links. Umschrift: IOAN. EP. – BRISTOL. Zwischen den Medaillons sechsstrahlige Sterne. Unten die Signatur .GB. – F. (George Bowel fecit). Die Randschrift ist Horaz entnommen. Übersetzung: „Wenn über ihm [Augustus] der Weltkreis einbrach, träfen die Trümmer ihn unerschrocken.“ Horaz, carmina 3,3,7–8.
Medaillen Barock
Die Barockmedaille diente der fürstlichen Repräsentation. In mythologischen Szenen, mit Personifikationen und Allegorien wurden dynastische Themen von der Geburt bis zum Tod über Thronbesteigung, Huldigung, Vermählung, Bauleistungen, Kriege und Friedensschlüsse zu einer „Histoire métallique“ geformt. Frankreich war tonangebend. Durch die Zentralgewalt gefördert, konzentrierte sich das Medaillenschaffen in Paris um den königlichen Hof. In den kaiserlichen Residenzen Wien und Prag gedieh es besonders unter Rudolf II. (1576-1612). Träger der deutschen Barockmedaille waren die Landesfürsten, die dem französischen Vorbild mit glanzvoller Hofhaltung nachzueifern suchten. Wirtschaftlich prosperierende Städte nutzten das Medium ebenfalls. Eine bereits in der Spätrenaissance einsetzende Sonderform bilden kostbar gefasste Medaillenkleinode, die weltliche und geistliche Herrscher als besonderen Gunst- und Gnadenbeweis vergaben.