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Die Einrichtung des Real Tribunal de Minería de Nueva España wurde durch den König Karl III. 1777 autorisiert, der am 22. Mai 1783 dessen Ordonanzen genehmigte. 1784 gab das Tribunal in Anerkennung der königlichen Förderung und der Geburt von dessen Enkeln, Karl und Philipp, den Söhnen Karl (IV.), ein Medaille diesen Typs mit dem Bilder der beiden Kinder aus. Im Jahre 1785 folgte nach dem Tode der Infanten diese mit dem Bildnis allein ihres Bruders Fernando (VII). - Der Abschnitt der Rückseite zitiert Vergils Ekloge 4.
Medaillen Klassizismus
Nach der Mitte des 18. Jh. setzte auch im Medaillenschaffen eine Gegenbewegung zum Barock ein. Pathos im Ausdruck und Dynamik in den Kompositionen wurden abgelöst vom Streben nach Verinnerlichung und klassischer Ausgewogenheit. Zwar blieb die Medaille zum großen Teil noch höfisch gebunden, doch gab es zunehmend bürgerliche Auftraggeber. Es war eine Hochzeit für die Personenmedaille. Ehrungen und Auszeichnungen boten vielfältige Anlässe. Die Gelegenheitsmedaille mit persönlichen Widmungen erreichte eine zuvor nicht gekannte Popularität. Sie war die metallene Entsprechung zur biedermeierlichen Konjunktur der Souvenir- und Albumblättchen in der Graphik. Private Medaillenfirmen wie die Prägeanstalt Loos in Berlin bedienten als Konkurrenten zu den staatlichen Münzstätten den Markt. Daneben widmeten sich namhafte Bildhauer der Gussmedaille.