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Beitrag zum Nachwuchswettbewerb des Münzkabinetts mit dem Titel DREI GRAZIEN aus dem Jahr 2020. - „Die Drei Grazien – Die Drei Würmer“ von Christina Victoria Inez Quandt sind auf der Vorderseite nicht zu erkennen. Dieser Apfel glänzt. Das vielfältige Symbol (etwa von Religion bis Wirtschaftsunternehmen) weckt verschiedene Assoziationen. Der Weg zu den Drei Grazien scheint dabei zunächst weit hergeholt. Betrachtende sind eingeladen, die Medaille in die Hand zu nehmen und umzudrehen. Dann glitzert das Gewürm im Inneren der Rückseitenwölbung. Die Drei Grazien sind ihrer anthropomorphen Form entkommen und haben den Apfel fast ganz verschlungen. Anmut, Glanz und Frohsinn hängen vom jeweiligen Standpunkt ab: „Aber warum werden diese Würmer als eklig empfunden? In der Natur spielen sie eine wichtige Rolle, sie lockern die Erde auf und geben wichtige Nährstoffe an sie zurück. Ohne diese Würmer würde es den prallen Apfel nicht geben, gleichzeitig wäre er so ungenießbar. Dennoch hat die Bewegung der Würmer etwas Graziles. Sie sind im Kern des Apfels, des Ursprungs der Fülle, Farbe, Fruchtbarkeit und Frische“ (Christina Victoria Inez Quandt). Mehrere der im Wettbewerb eingereichten Medaillen ließen die Grazien in Hypostasen auftreten, hier wurde eine figürliche Form gewählt. „Die Drei Würmer“ sind kein lauter Beitrag zur aktuellen Frage, in welchem Verhältnis menschliche Kultur und Natur zueinander stehen. Sie werben aber für einen Perspektivwechsel.
Christina Victoria Inez Quandt (*1997 in Kaiserslautern) absolvierte 2019 die Ausbildung zur Goldschmiedin an der Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern und studiert seit 2019 an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar Schmuckdesign.