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Gußmedaille, oben gelocht. - Die Rückseiten-Darstellung ist auf die siegreiche Schlacht gegen die Franzosen bei Fornovo im Jahre 1495 zu beziehen und verweist auf den alten römischen Mythos vom sich für das Staatswohl aufopfernden Ritter Marcus Curtius.
Medaillen der Renaissance
Die Kreation des Mediums Medaille ist eng mit dem diesseitsorientierten Wirken selbstbewusster Persönlichkeiten in der Renaissance verbunden. Sie entstand im 15. Jh. in Italien. Der als Frescomaler bekannte Antonio Pisano war ihr erster Meister. Er schuf seine zweiseitigen Medaillenreliefs seit den 1430er Jahren. Andere - zumeist Bildhauer oder Maler wie Pisano - folgten fast zeitgleich. Weiche Konturen und malerisch wirkende Übergänge zwischen Relief und Grund sind der vorzugsweise gegossenen Medaille eigen. Ein halbes Jahrhundert nach ihrer ersten Blüte in Oberitalien setzte sich diese Kunstform auch nördlich der Alpen durch. Sie ist das Werk von Holzschnitzern, Steinschneidern, Goldschmieden und Bildhauern, die sich besonders in Süddeutschland um Augsburg (Hans Schwarz) und Nürnberg (Matthes Gebel) auf die Medaille spezialisierten. Im Unterschied zu den italienischen Vorbildern fällt hier eine technisch subtile Detailtreue mit isoliert auf den Grund gesetzten Bildnissilhouetten auf.