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Die Goldmünzen des geto-dakischen Königs Koson, dessen Name auf der Vorderseite zu lesen ist, imitieren römische Denare aus spätrepublikanischer Zeit. Als Vorbild für die Vorderseite diente das Rückseitenbild eines Denars des L. Iunius Brutus aus dem Jahr 55 v. Chr., das ebenfalls unter der Standlinie dessen Namen zeigte, aber vier Personen wiedergibt. Die Rückseite ist eine Kopie einer Denarrückseite des Q. Pomponius Rufus, die 73 v. Chr. geprägt wurde. Auf Grund dieser datierten Stücke müssen die Imitationen nach 55 v. Chr. und eventuell vor 29 v. Chr., dem Todesjahr des Koson, entstanden sein. Dieses ist uns durch Horaz (Hor. carm. 2, 8, 18) und Sueton (Suet. Aug. 63, 2) überliefert, die allerdings von einem Cotison berichten, dessen Identität mit Koson nicht feststeht. Früher wurde angenommen, die Münzen seien in Olbia geprägt worden, da ein teilweise auf der Vorderseite befindliches Monogramm zu OΛB aufgelöst wurde. Die richtige Lesung ist aber nach Bahrfeldt BA für 'basileus' (griechisch für Herrscher/König). Wie O. Iliescu auf Grund von Hort- und Einzelfunden der Münzen folgerte, entstanden sie wohl im Gebiet der Daker, welches großteils dem heutigen Rumänien entspricht. In dieser Region lassen sich auch andere Imitationen republikanischer Münzen nachweisen.
Das Geld im Hellenismus - Gold und Silber
In der Nachfolge des Alexanderreiches entstanden zahlreiche Herrschaften und Königreiche, die ebenso wie einzelne Städte der fortschreitenden Monetarisierung der Gesellschaft durch die Ausgabe eines eigenen Münzgeldes Rechnung trugen oder aber eigene Traditionen der Geldwirtschaft fortsetzten. Die großen Reiche der Antigoniden, Seleukiden und Ptolemäer sowie Mittelmächte wie z. B. Pergamon, Bithynien, Pontos oder Kappadokien zeigen dabei beispielhaft die Möglichkeiten des Münzwesens auf. Generell gilt aber, daß nun das Porträt des herrschenden Königs abgebildet wird, wobei die Ptolemäer und Pergamon aber das des ersten Herrschers (Ptolemaios I. bzw. Philetairos) auch nach dessen Tod bevorzugen. Hier sind Münzen nun die bedeutendste Quelle für die Geschichte und Entwicklung des antiken Herrscherbildes und das königliche Selbstverständnis. Häufig findet der schon von Alexander bevorzugte attische Gewichtsstandard Anwendung. Daneben gelingt es z.B. dem ptolemäischen Ägypten und Pergamon (Cistophoren) durch die Einführung leichteren Geldes, ein abgegrenztes Umlaufgebiet für ihre eigene Währung zu schaffen (fremdes, aber vollgewichtiges Geld wird eins zu eins zum Nachteil des Einlieferers umgetauscht). Auch einzelne Städte (z.B. Thasos, Maroneia, Side, Antiochia am Orontes) prägen umfangreiche Emissionen. Ein weiteres Kennzeichen des 2. Jhs. v. Chr. ist die Entstehung von Münzarten wie den sogenannten Stephanophoren, die von verschiedenen Städten aufgrund einer gemeinsamen Übereinkunft mit einheitlich gestalteter Rückseite (dem namensgebenden Kranz) das volle attische Gewicht garantieren (z. B. Athen, Kyzikos, Kyme). Vor allem am Ende dieser Epoche treten verstärkt lokale Traditionen und Bildthemen im Münzbild auf, so etwa der Gott Sandan auf seleukidischen Münzen der Prägestätte Tarsos. Auch Rom orientierte sich anfangs an griechischen Vorbildern und zeigt insbesondere in seinen Silbermünzen (Didrachmen und deren Halbstücken) deutliche Anleihen an griechisch-unteritalische Vorbilder, bevor es mit dem Denar gegen 211 v. Chr. ein eigenständiges Währungssystem einführte.