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Auf der Vorderseite ein Gegenstempel mit einem ligierten CAESAR. Dieser wurde vermutlich in frühtiberischer Zeit in Niedergermanien aufgeprägt. Werz (2004) 57 f. bringt die Verwendung dieses Stempels mit der Besänftigung der aufständischen römischen Truppen in Untergermanien nach dem Tod des Augustus in Verbindung. Die Kennzeichnung CAESAR wäre demnach als 'Caesaris' zu lesen und als '[Geschenk des Germanicus Iulius] Caesar' zu verstehen.
Augustus
Als Gaius Iulius Caesar, der Octavianus genannte Adoptivsohn Caesars, 31 bzw. 30 v. Chr. erst bei Actium und anschließend in Alexandria aus den Bürgerkriegen der späten Republik als Sieger hervorging und die alleinige Macht im Römischen Reich errungen hatte, ordnete er das römische Münzwesen neu. Goldmünzen, zuvor nur in Krisensituationen verwendet, wurden zum festen Bestandteil der nunmehr trimetallischen Währung (Gold, Silber, Bronze). Das neue Herrschaftssystem erforderte neue Bilder, mit denen sich der Herrscher präsentierte. Einen weiteren Einschnitt bildete die Ernennung des Prinzeps zum ‚Augustus’, was „der Erhabene“ bedeutet. Bis zu seinem Tod im Jahre 14 n. Chr. blieben ihm 41 Jahre, um das neue Herrschaftssystem zu etablieren. Gerade zu Beginn des neuen Herrschaftssystems, des Prinzipates, findet sich noch eine Vielzahl von ikonographischen Versuchen, die reizvolle und zum Teil schwer zu interpretierende Zeugnisse einer Übergangszeit sind.