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Dm der Matrize 41,1 mm. - Vorderseitenmatrize für die 1 Penny-Münze. Auf dem Rand der Matrize sind die Medailleursignatur und Datum und Herstellungsort angegeben: OS (ligiert) 23.3.92. BERLIN. - Das Gebiet der Burenrepublik, im Ausland meist Transvaal genannt, wurde 1881 von England als unabhängige Republik anerkannt. Der sogenannte Krügerrand, eine beliebte Goldanlegermünze, wird noch heute mit dem Bild Paul Krügers geprägt. Dieses Porträt geht auf den Medailleur an der Berliner Münze Otto Schultz zurück, der dafür heute noch in Südafrika verehrt wird. Sowohl ein Wachsmodell als auch verschiedene Prägewerkzeuge zu den Münzen Südafrikas werden in dem ehemaligen Stempelarchiv der Berliner Münze im Berliner Münzkabinett aufbewahrt. Die für Südafrika hergestellten Prägewerkzeuge sind zusammen mit den übrigen Stempeln des Archivs der Berliner Münze 1953 an das Münzkabinett der Staatlichen Museen übergegangen. Die schlechte Erhaltung dieser Matrize erklärt sich durch die Ereignisse während des 2. Weltkriegs: Am 23. März 1944 wurde der Tresor der Münze Berlin durch eine Bombe getroffen. Der entstehende Brand konnte nur durch die schnelle Flutung des Tresorraumes gelöscht werden. Der Zufall der Lagerung unterhalb des Wasserspiegels verursachte Korrosionsschäden, die erst durch die Restaurierung der Prägewerkzeuge durch das Münzkabinett behandelt werden konnten.
Die Neue Welt
Die Währungssysteme der Neuen Welt sind eng mit denen der Staaten des alten Europa verknüpft und orientierten sich oft an den Haupthandelsmünzen des europäischen Kontinents. Siedler aus Europa brachten die Währungen ihrer Herkunftsländer in die neue Heimat mit, der europäische Taler entwickelte sich so zum amerikanischen Dollar. England exportierte seine Währung vor allem nach Asien, Afrika und Australien. Ehemals spanische Kolonien in Südamerika bauten ihre Münzsysteme auf Peso bzw. 8-Realesstücke auf, und chinesische Händler versahen Münzen mit autorisierenden Gegenstempeln. Noch heute sind viele Münznamen der modernen überseeischen Staaten, wie Dollar, Peso, Piaster, Yuan, Hinweis auf ihre europäischen Erfinder, ehemalige koloniale Zugehörigkeit oder Handelsbeziehungen zur Alten Welt. Manchmal übernahmen die Kolonialherren schon vorhandene Währungen wie die indische Rupie und übertrugen sie auf weitere Kolonialgebiete.
Vom Modell zur Münze. Münztechnik ab dem 19. Jh.
Etwa seit Mitte des 19. Jh. ist vor der Stempelherstellung vom Medailleur meist nach einer Zeichnung ein Wachsmodell gefertigt worden. Dieses wiederum diente als Vorlage für ein Gipsmodell, von dem ein Eisenguss hergestellt wurde, dessen Bild per Reliefkopiermaschine abgetastet und in den Stempelstahl geschnitten wurde. Über mehrere Herstellungsstufen ist dann der tatsächliche Prägestempel abgesenkt worden. Schlosser stellten die Stempelkörper her und senkten Patrizen zu fertigen Stempeln ab. Zum Einsenken der Patrizen, aber auch zum Prägen großer Münzen nutzte man Spindelpressen.