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Johann Nathanael Lieberkühn studierte auf Wunsch des Vaters Theologie in Halle und Jena, beschäftigte sich aber zunehmend mit Naturwissenschaften. Nach dem Tode des Vaters studierte er nach einer Studienreise durch Deutschland Medizin in Leyden und promovierte dort zum Dr. med. Er ging nach London, wurde dort Mitglied der Royal Society, hielt sich in Paris auf und kam nach Berlin zurück, wo er Mitglied des Medizinischen Obercollegiums wurde. Er war tätig als Arzt, Professor und Konstrukteur mathematischer und optischer Instrumente. - Wahrscheinlich stammt dieses vergoldete Exemplar aus der Sammlung des Arztes Johann Carl Wilhelm Moehsen (1722-1795), Leibarzt König Friedrichs II. von Preußen und bekannter Münz- und Medaillensammler.
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.