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In der Mannheimer Festung Friedensburg ließ Kurfürst Karl Ludwig eine Kirche errichten, die allen Konfessionen dienen sollte und den Namen Konkordienkirche oder 'Zur heiligen Eintracht' erhielt. Der Medailleur Johann Linck musste für die Grundsteinlegung Medaillenstempel schneiden. Das einzige Exemplar in Gold wurde vom Kurfürsten am 29. März 1677 in den Grundstein der Concordien-Kirche in Mannheim eingelegt. Nach der Zerstörung des Gotteshauses 1689 gelangte diese Goldmedaille in das Berliner Münzkabinett. Dort wurde sie auf Befehl des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. im Jahre 1713 mit weiteren Objekten aus königlichem Besitz zur Schuldentilgung eingeschmolzen. Dieses Exemplar in Silber verblieb in der Sammlung.
Medaillen Barock
Die Barockmedaille diente der fürstlichen Repräsentation. In mythologischen Szenen, mit Personifikationen und Allegorien wurden dynastische Themen von der Geburt bis zum Tod über Thronbesteigung, Huldigung, Vermählung, Bauleistungen, Kriege und Friedensschlüsse zu einer „Histoire métallique“ geformt. Frankreich war tonangebend. Durch die Zentralgewalt gefördert, konzentrierte sich das Medaillenschaffen in Paris um den königlichen Hof. In den kaiserlichen Residenzen Wien und Prag gedieh es besonders unter Rudolf II. (1576-1612). Träger der deutschen Barockmedaille waren die Landesfürsten, die dem französischen Vorbild mit glanzvoller Hofhaltung nachzueifern suchten. Wirtschaftlich prosperierende Städte nutzten das Medium ebenfalls. Eine bereits in der Spätrenaissance einsetzende Sonderform bilden kostbar gefasste Medaillenkleinode, die weltliche und geistliche Herrscher als besonderen Gunst- und Gnadenbeweis vergaben.