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Der Typ hat auf Grund seiner entstellten Rückseitenlegende, die mit etwas Phantasie als VVERTHNI gelesen worden ist, die unterschiedlichsten Zuordnungen erfahren (Wertheim, Kaiserswerth, Donauwörth, Abtei Werden, Dortmund, Deventer). Alle Deutungen überzeugen nicht, weshalb man den Münztyp wie Dannenberg nach wie vor als 'unbestimmt' einrangieren muss. Der auf der Rückseite dargestellte Gegenstand läßt sich nicht eindeutig identifizieren. Als Entstehungsregion kann man Sachsen vermuten, aber auch Niederlothringen erscheint denkbar. Unter dem Otto Rex der Vorderseite kann nach den Fundvorkommen nur Otto III. (983-1002) angenommen werden. Königsname und -titel sind häufig durch schwer wiederzugebende Zwischenzeichen 'gestreckt', um das Münzrund auszufüllen. Eine Weiterprägung in der Zeit Heinrichs II. (1002-1024) scheint nicht ausgeschlossen.
Deutschland im Hochmittelalter
Das ostfränkisch-deutsche Reich war um 900 rechtsrheinisch eine Region ohne eigene Münzprägung. Mit dem politischen Aufschwung unter den Ottonen (919-1024) und Saliern (1024-1125) verschob sich nicht nur die Grenze der Münzgeldwirtschaft innerhalb weniger Jahrzehnte vom Rhein an die Elbe, sondern wurde das Reich der Ottonen und Salier zum Hauptmünzproduzent in Europa. An der Münzprägung wurde vom Königtum durch gezielte Privilegien die Reichskirche beteiligt. Neben den Emissionen, die sich durch Namensnennung König, Geistlichkeit oder weltlichem Adel zuweisen lassen, spielen anonyme Emissionen eine große Rolle, vor allem im Osten. Die aus Silber geprägten Denare (Pfennige) sahen überall anders aus, so dass sich mehr als 3000 verschiedene Münztypen feststellen lassen. An der Prägung waren ca. 160-180 Münzstätten beteiligt, davon etwa 25-30 kontinuierlich und mit größerem Produktionsvolumen.
Der Fernhandelsdenar
Zu keiner Zeit sind so zahlreiche deutsche Münzen nach Skandinavien, Polen, das Baltikum und Russland gelangt wie vom Ende des 10. bis zur ersten Hälfte des 12. Jhs. Zahlreiche Schatzfunde legen davon Zeugnis ab. Demgegenüber werden die deutschen Denare dieser Zeit im Inland nur vergleichsweise selten gefunden, so daß man von einem Münzexport in den Norden und Osten sprechen kann, der vor allem dem Fernhandel diente. Alle hier aufgeführten Münztypen sind in Funden Skandinaviens, Polens, des Baltikums oder Russlands aufgetreten.