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Guss, einseitig, braunschwarz, etwas blaugrün patiniert. - Johannes Henke (1924-2008) erhielt auf Empfehlung des Bildhauers Max Esser von 1939-1942 seine künstlerische Ausbildung an der staatlichen Porzellanmanufaktur KPM Berlin bei Gerhard Gollwitzer (Grafiker und Kunsterzieher), Johannes Böhland (Schriftgrafiker) und Siegmund Schütz (Bildhauer und Formgestalter). Während seines Kriegsdienstes von 1942 bis 1945 wurde er im letzten Kriegsjahr schwer verwundet. Von 1946 bis 1950 war er Schüler von Karl Hofer an der Hochschule für bildende Künste Berlin. 1961 bis 1971 war er Leiter der plastischen Abteilung der KPM. 1971 wurde er künstlerischer Mitarbeiter der staatlichen Porzellanmanufaktur Berlin (KPM). In dieser Zeit entstanden dort u.a. Tierfiguren, Service, Bodenvasen, Blumengefäße, Vasen, Geschenkartikel, Reliefs und Medaillen. Neben diesen Tätigkeiten für die KPM entstanden Kleinplastiken und Reliefs in Bronze, Medaillen in Bronze und Silber, Schmuckentwürfe in Gold und Platin. J. Henke nahm mehrfach an Wettbewerben (Münzschnitten) für den Entwurf von Gedenkmünzen für die Staatsmünze teil. Er wurde hierbei auch mit Preisen versehen. Ab 1979 war Johannes Henke als freischaffender Medailleur tätig. Mit seinen Medaillen war er an Medaillenausstellungen u. a. in Lissabon, Udine, Florenz, Stockholm, Colorado Springs und München beteiligt. Eigene Medaillenausstellungen fanden 1981 in Köln und 1985 in Karlsruhe statt. 1990 wurde der Künstler mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Die Medaillen des J. Henke befinden sich u. a. in folgenden Museen: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Gotha, Hannover, Karlsruhe, Köln, London, Marbach, Minden, München, Münster, Nürnberg, Rom (Vatikan), Weimar und Wien; Porzellane im Hetjensmuseum in Düsseldorf. J. Henke hat sich auch der Malerei gewidmet. Er hat zahlreiche Gemälde und Zeichnungen in Öl, Aquarell, Kreide, Bleistift und Feder hinterlassen. Dieses Werk wurde 1991 in einer Bilderausstellung in Minden unter dem Titel „Reflektion des Zeitgeschehens“ gewürdigt. In mehreren Vorträgen äußerte J. Henke seine „Gedanken über die Kunstmedaille“ - Anne-Liese Henke schenkte 2008 dem Münzkabinett eine größere Anzahl Medaillen aus dem Nachlass ihres Mannes. Somit bewahrt das Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin repräsentativ das Werk von Johannes Henke.