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20 Dollar oder Double Eagle. Auflage 1910 D mit 429.000 Exemplaren. Die 1907 erstmals ausgegebenen und nur zu Beginn in kleiner Anzahl mit besonders hohem, danach mit flacherem Relief gefertigen 20 Dollar-Münzen nach dem Entwurf von Augustus Saint-Gaudens gelten als die schönsten Münzen der Vereinigten Staaten.
Jugendstil
Um 1900 wurde die Medaille von einer inhaltlichen und formalen Erstarrung befreit, die sie im Laufe des 19. Jh. in ihren künstlerischen Entfaltungsmöglichkeiten eingeengt hatte. Prägeeffekte mit einem matt glänzenden Relief auf „polierter Platte“ hatten die Vorstellung von einem anscheinend „ewigen“ Medaillenstil verfestigt. Art Nouveau, Sezession und Jugendstil sind Bezeichnungen für neues Fühlen und Gestalten auch im Medaillenschaffen. Mit „Volkslied der Skulptur“ wählte Alfred Lichtwark, einer ihrer Protagonisten, eine Metapher für Synergien, die die Medaille aus den künstlerischen Gesamtbestrebungen bezog. Fließende Formen, Reduzierung der Miniaturdenkmale auf Alltägliches, auf Gefühle und Stimmungen, kennzeichnen die neue Auffassung von der Medaille als einem „sinnlichen“ Relief. Durch Vermeidung harter Konturen selbst bei der seriell produzierten Prägemedaille und mittels kunstvoller Patinierungen wurde der ästhetische und haptische Reiz der neuartigen Kleinreliefs verstärkt. Vorreiter waren die fast ausschließlich in Paris bzw. Wien ansässigen französischen und österreichischen Medailleure. In Deutschland waren die Bildhauerzentren Berlin und München zwar auch im Medaillenschaffen dominierend, aber die alten Reichs- und Residenzstädte mit ihren Münzstätten und privaten Prägebetrieben sorgten gleichermaßen für stilistische und technische Innovation.