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Beitrag zur Berliner Medaillenedition 'Friedrich 300' anlässlich des dreihundertsten Geburtstages von Friedrich II. (1712–1786). Franziska Schwarzbach produziert gleich eine ganze Serie von Friedrich-Bildnissen. Der Prozess der Entwicklung beginnt mit einer Studie zu einem allgemeinen Herrscherbildnis, mit der sie die Grundvorstellung zur Medaillenform und der Plastizität entwickelt. Dies führt von verschiedenen Friedrich-Porträts - ‚Junger Fritz’, ‚Alter Fritz’ nach der Totenmaske von Johann Eckstein, ‚Alter Fritz mit Dreispitz’ (der hier vorliegenden Medaille) - zu einer zweiseitigen Medaille, die Wesenszüge des Königs charakterisiert. Die eine Seite zeigt den der Welt zugewandten zupackenden, vielleicht auch etwas leichtfertigen und risikofreudigen Mann mit emporgezogenen Mundwinkeln und offenem, wachen Blick, die andere Seite den in sich gekehrten, durch die Stürme des Lebens gezeichneten Herrscher mit herabgezogenen Mundwinkeln. Die Kopfbedeckung unterstützt die Interpretation. Locker und leicht sitzt sie bei dem kecken Friedrich, zentnerschwer und viel zu groß scheint sie für den gebeugten Herrscher zu sein. Die Medaille ist wie bei einem Klappspiegel mit einer Halterung versehen, die es ermöglichen soll, je nach Stimmung sich jeweils die bevorzugte Seite zuzudrehen oder beide Seiten im schnellen Wechsel zu betrachten.