Further information
Lesung nicht gesichert. - Emerita wurde 25 v. Chr. als Veteranenkolonie gegründet (Cass. Dio 53,26,1). Unter der Verantwortung des Legatus Augusti pro praetore P. Carisius wurden hier Quinare, Denare, Asses und Dupondien hergestellt (RIC I² Nr. 1-25), auf lokaler Ebene für den städtischen Bedarf zusätzlich Bronzemünzen (RPC I Nr. 5-19). Die Ausgabe des augusteischen Geldes startete auf beiden Ebenen parallel oder knapp zeitversetzt und wird meist ab 25/24 v. Chr. angesetzt. Die Präsenz der Tribunicia potestas innerhalb der Titulatur der Buntmetallprägungen RIC I² Nr. 11-25 zeigt an, dass diese Prägungen nach Juni 23 v. Chr. entstanden sind. Durch die Verwendung von Orichalcum für Dupondien weisen die Carisiusbronzen Züge der augusteischen Buntmetallreform auf (vgl. M. Á. Cebrián Sánchez, Estudio sobre la metrología de la ceca Romana de Augusta Emerita, Archivo Español de Arqueología 79, 2006, 51 ff. 55. 67).
Augustus
Als Gaius Iulius Caesar, der Octavianus genannte Adoptivsohn Caesars, 31 bzw. 30 v. Chr. erst bei Actium und anschließend in Alexandria aus den Bürgerkriegen der späten Republik als Sieger hervorging und die alleinige Macht im Römischen Reich errungen hatte, ordnete er das römische Münzwesen neu. Goldmünzen, zuvor nur in Krisensituationen verwendet, wurden zum festen Bestandteil der nunmehr trimetallischen Währung (Gold, Silber, Bronze). Das neue Herrschaftssystem erforderte neue Bilder, mit denen sich der Herrscher präsentierte. Einen weiteren Einschnitt bildete die Ernennung des Prinzeps zum ‚Augustus’, was „der Erhabene“ bedeutet. Bis zu seinem Tod im Jahre 14 n. Chr. blieben ihm 41 Jahre, um das neue Herrschaftssystem zu etablieren. Gerade zu Beginn des neuen Herrschaftssystems, des Prinzipates, findet sich noch eine Vielzahl von ikonographischen Versuchen, die reizvolle und zum Teil schwer zu interpretierende Zeugnisse einer Übergangszeit sind.