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Zweiseitiger Bronzeguss, Randpunze DS 7 2. - Menadier (1917) schreibt zur Medaille: 'Das gelungene Kunstwerk dieser Gattung, das sich von Anfang an uneingeschränkter Beliebtheit erfreut hat, ist Leibküchlers Schaumünze auf die Freiwilligen von Dixmuiden und Langemark: Die akademische Jugend, die unter Gesang den opferreichen Sturm ausführte. Nicht wie sie damals tatsächlich in unaufgelösten Reihen herangestürmt sind, um auf dem kleinen, ihm zur Verfügung stehenden Raum die gewaltige Größe und den Überschwang jugendlichen Kampfesmutes zur vollen künstlerischen Wirkung zu bringen, läßt der Künstler sie in drei enggeschlossenen Reihen dahinstürmen, begleitet in den Lüften von dem Mäher Tod, dem sie selbst in solch erschreckender Zahl zur Beute geworden. Gegenüber aber stellt er diesem Gewalthaufen, dem Leben nachgebildet und auch in dem Ausdruck der Begeisterung kaum merklich gesteigert, das Brustbild eines dieser blutjungen Gesellen, der durch den Ausbruch des Krieges von der Schulbank gerufen, auf der Brust noch mit dem Blumenstrauß geschmückt, der ihm kurz zuvor beim Auszug aus der Vaterstadt Mutter und Schwester angeheftet hatten. Eine Kugel ist auch ihm an der Yser zuteil geworden; er trägt sich noch mit ihr herum.' Weitere Objekte mit dieser Darstellung unter Objektnummer 18235293 und 18235294.
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.