Person

Weiss, Johann (1794-29.04.1861)

Österreichischer Medailleur und Stempelschneider.

Münz- und Medaillengraveur am k.k. Wiener Hauptmünzamt unter Ferdinand I.

1819 wurde ihm neben Joseph Daniel Böhm eines der vier kaiserlichen Medaillen-Graveur-Stipendien verliehen. Weiss konnte dadurch weiter Kurse an der Akademie der bildenden Künste besuchen und gelangte zusätzlich als akademischer Pensionär für zwei Jahre nach Rom.

Neben Heuberger wurde er 1825 zum zweiten Kammermedaillen-Graveurscholaren ernannt und blieb in dieser Funktion bis 1841 tätig. 1831 bis 1833 hielt er sich für zwei Jahre in Rom auf, wo er in Bertel Thorvaldsens Bildhaueratelier tätig war.

Das von Weiss in seiner Tätigkeit als Münzstempelgraveur hergestellte Porträt des Kaisers Franz II. (I.) wurde für sämtliche Münzen übernommen. 1854 übernahm Weiss die Katalogisierung und Aufstellung der historischen Prägestempelsammlung am Hauptmünzamt. 1856 rückte er dort zum dritten Graveur vor und wurde 1858 schließlich zweiter Münz- und Medaillengraveur.

Von ihm stammen u.a. Porträtplaketten anlässlich der Vermählung Ferdinands mit Maria Anna von Sardinien-Piemont 1831. Gemeinsam mit Joseph Daniel Böhm arbeitete er an den offiziellen Verdienstmedaillen unter Kaiser Ferdinand I. (ab 1835).

Lit.: A. Mayr, Kaiser Ferdinand I. (1793-1875) und die Medaille. Die Medaillenproduktion am Hauptmünzamt in Wien zwischen 1835 und 1848 in kunsthistorischem und historischem Kontext, unpubl. phil. Diss. Wien (2020) 265 f.; E. Fiala - J. Müller - J. Raudnitz, Katalog der Münz- und Medaillenstempelsammlung im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museum Wien IV (1906) 1363 f.; B. Koch, Biographische Beiträge zur Geschichte der Wiener Münzstempelschneider und Medailleure, Numismatische Zeitschrift 82, 1967, 53-85; L. Forrer, Biographical Dictionary of Medallists VI (1916) 428 f.

https://d-nb.info/gnd/1207796018

http://viaf.org/viaf/850158675982127500006

https://www.wikidata.org/wiki/Q95353883

https://ikmk.smb.museum/ndp/person/13376