Person GND

Name

Lüdemann, Simon (-19.07.1619)

Münzmeister in Boizenburg ab 1608 für Mecklenburg-Schwerin. Tätig als Münzmeister von 1611 bis 1619 in Gadebusch und von 1612 bis 1618 in Wismar.

Am 19. Juli 1619 in Schwerin enthauptet.

Münzmeisterzeichen Zainhaken.

Seit 1608 in Diensten des Herzogs Adolf Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin, zunächst tätig in Boizenburg. Wird bereits 1609 mit einer Gruppe niedersächsischer Münzmeister der Falschmünzerei überführt, verbleibt jedoch in mecklenburgischen Diensten.

1611/12 wird die herzoglich-mecklenburgische Münzstätte nach Gadebusch verlegt, Lüdemann geht mit. Bewirbt sich am 8. April 1612 beim Wismarer Rat um das dortige, vakante Münzmeisteramt, das er am 28. April 1612 vertraglich zugesichert bekommt. Am 18. Oktober 1618 verwarnt die Stadt Lübeck Wismar wegen der Prägung minderwertiger Doppelschillinge, welche von Lüdemann von Schwerin aus per Brief geleugnet wird. Bei einer Untersuchung der Münzstätte durch die Wismarer Ratsherren fliegt der Schwindel Lüdemanns aber auf, statt wie vorgegeben 90 Doppelschillinge aus der Mark lübisch zu schlagen, hatte Lüdemann zwischen 104 und 108 aus der Mark lübisch geprägt. Am 14. November unterzeichnet Lüdemann in Wismar ein Revers, in dem er die Prägung schlechter Doppelschillinge gesteht. Am 12. Dezember 1618 veröffentlichen die Städte Bremen und Hamburg eine Münzordnung, in der der Wert der mecklenburgischen Doppelschillinge auf 20 Pfennige herabgesetzt wird. Daraufhin lässt Herzog Adolf Friedrich Lüdemann am 18. Dezember 1618 verhaften.

Lit.: M. Kunzel, Die Münzen der Hansestadt Wismar 1359 bis 1854. Münzgeschichte und Geprägekatalog. Berliner Numismatische Forschungen Neue Folge 7 (1998) 77-83; M. Kunzel, Das Münzwesen Mecklenburgs von 1492 bis 1872. Berliner Numismatische Forschungen Neue Folge 2 (1994) 68-71.

Typen

Münzmeister (MM Nz) Info

VIAF

http://viaf.org/viaf/526154381149030292917 nomisma

Permalink

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