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J. Sanford Saltus-Preis der American Numismatic Society für Anna Franziska Schwarzbach am 3. Dezember 2020

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Das Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin stellt die Preisträgerin des J. Sanford Saltus Award der American Numismatic Society vor. Den renommiertesten internationalen Preis für Medaillenkunst für das Jahr 2020 erhält die deutsche Künstlerin Anna Franziska Schwarzbach in Berlin, am Donnerstag, dem 3. Dezember um 18 Uhr s.t.

Anna Franziska Schwarzbach wurde 1949 in Sachsen geboren. Ihr Vater, Hans Brockhage, war ein Holzbildhauer mit engen Verbindungen zum Bauhaus. Schwarzbach studierte Architektur beim Bauhaus-Schüler Selman Selmanagić in Berlin. Nach Tätigkeit als Architektin, u. a. beim Bau des Palastes der Republik, schloss sie ein Bildhauerei-Studium an. Seit den 1970er-Jahren ist sie als selbstständige Bildhauerin tätig. Ihre Skulpturen stehen auf öffentlichen Plätzen (z. B. Lise Meitner auf dem Ehrenhof der Humboldt-Universität), ihre Arbeiten fanden in zahlreichen Museen im In- und Ausland Aufnahme. Das Themenspektrum der Medaillen ist vielfältig, und sie reizt immer wieder die Möglichkeiten dieser Kunstform aus. Besondere Fähigkeiten zeigt sie in der Porträtmedaille. Sie interessiert sich für Biographien mit Brüchen, die sie auch darzustellen weiß. Dafür nutzt sie gerne Eisen als Material; die Belebung des 'fer de Berlin' ist ihr ein Anliegen.

Der J. Sanford Saltus wird seit 1913 verliehen. Anna Franziska Schwarzbach ist eine von bislang elf Frauen, die diesen Preis erhielten. Sie ist nach Bernd Göbel (2000) die zweite deutsche Preisträgerin.

Anna Franziska Schwarzbach wird die Saltus Medaille am Donnerstag, 3. Dezember, um 18 Uhr in Berlin erhalten. Das Programm enthält Würdigungen von Dr. Ute Wartenberg, Präsidentin der American Numismatic Society und Mitglied des Saltus Award Kommittees, Prof. Dr. Bernhard Weisser vom Münzkabinett Berlin und Mitglied des Beirates zum Saltus Award und Thomas Bauer-Friedrich, Direktor des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale), das 2021 eine große Personalausstellung zum Schaffen Anna Franziska Schwarzbachs veranstaltet. Ein kurzer Film über die Künstlerin, der eigens für diese Veranstaltung produziert wurde, wird gezeigt. Zugang zu der Videoveranstaltung in englischer und deutscher Sprache: https://spk-berlin.webex.com/meet/b.weisser.

Der J. Sanford Saltus Award der American Numismatic Society ehrt herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Medaillenkunst. Seit 1919 gibt es diesen Preis. 58 Preisträgerinnen und Preisträger hat es seitdem gegeben. Nachdem in den ersten Jahrzehnten die Preise noch national vergeben wurden (auch der Hilde-Broër-Preis und der Deutsche Medailleurpreis sind solche nationalen Preise), weitete sich der Blick der amerikanischen Numismatiker seit 1983 über die Landesgrenzen hinaus , und auch die Jury und der Beirat selbst sind heute international besetzt. Beides hat dem Saltus Award gut getan, der deshalb heute als der renommierteste Preis gilt, der im Bereich der Medaillenkunst zu vergeben ist.
Der erste Deutsche, der diesen Preis erhielt, war im Jahr 2000 der Bildhauer und Medailleur Bernd Göbel aus Halle. Als Medailleur und Hochschullehrer und in seiner unerschöpflichen Schaffenskraft beeinflusst er bis heute das Bild der deutschen Kunstmedaille im Ausland. Die deutsche Kunstmedaille, wie sie sich auch alle zwei Jahre auf der internationalen Medaillenmesse FIDEM präsentiert, nutzt die Medaille gerne als Bildträger gesellschaftskritischer Stellungnahmen (Abb. 1).
Es ist ein beeindruckende und hochrangige Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern, die den Preis bislang bekommen haben. Bis zum Jahr 2019 waren nur zehn von Ihnen weiblich.