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Oben gelocht. - Dantiscus, eigentlich Johann van Hoeven (Höfen oder auch Flachsfinder), wurde Dantiscus wahrscheinlich nach seinem Geburtsort Danzig genannt. Er studierte und promovierte 1510 in Bologna (Dr. jur.). Weite Reisen führten ihn nach Griechenland, Palästina und Arabien. Seit 1523 war er als Sekretär, Orator und Gesandter des Königs Sigismund von Polen tätig, er weilte in dessen Diensten jahrelang am Hofe Karls V. Von 1526 bis 1529 hielt er sich in Spanien auf. 1530 Bischof von Kulm, 1537 Bischof von Ermland. Er starb 1548 als Bischof von Ermland in Frauenburg.
Humanist und Dichter, auf seine Dichterkrönung 1515 bezieht sich die Harfe Davids als Helmzier. Die Zeichen im Felde: das Kreuz von Jerusalem, ein großes römisches R mit dem Petrusschlüssel, halbes Rad mit Schwert (Katharinenzeichen), sowie die Muschel mit den gekreuzten Pilgerstäben stehen für seine Wallfahrten nach Jerusalem, Rom, Berg Sinai (St. Katharinenkloster) und Santiago da Compostela.
Medaillen der Renaissance
Die Kreation des Mediums Medaille ist eng mit dem diesseitsorientierten Wirken selbstbewusster Persönlichkeiten in der Renaissance verbunden. Sie entstand im 15. Jh. in Italien. Der als Frescomaler bekannte Antonio Pisano war ihr erster Meister. Er schuf seine zweiseitigen Medaillenreliefs seit den 1430er Jahren. Andere - zumeist Bildhauer oder Maler wie Pisano - folgten fast zeitgleich. Weiche Konturen und malerisch wirkende Übergänge zwischen Relief und Grund sind der vorzugsweise gegossenen Medaille eigen. Ein halbes Jahrhundert nach ihrer ersten Blüte in Oberitalien setzte sich diese Kunstform auch nördlich der Alpen durch. Sie ist das Werk von Holzschnitzern, Steinschneidern, Goldschmieden und Bildhauern, die sich besonders in Süddeutschland um Augsburg (Hans Schwarz) und Nürnberg (Matthes Gebel) auf die Medaille spezialisierten. Im Unterschied zu den italienischen Vorbildern fällt hier eine technisch subtile Detailtreue mit isoliert auf den Grund gesetzten Bildnissilhouetten auf.
Medaillenmodelle des 16. Jh. aus Holz und Stein
Vor dem Guss bedarf es eines Modells für die Fertigung der Form. Es ist keinesfalls nur eine technische Zwischenstufe für den finalen Metallguss. Vielmehr handelt es sich bei den Modellen um die eigentlichen Originale, die der Intention und Hand des Künstlers am nächsten stehen. Jedes dem Bildhauer übliche Modellmaterial ist denkbar. Die ältesten erhaltenen Originale kommen aus dem ersten Drittel des 16. Jh. Sie sind aus Holz (Buchsbaum) oder Stein (feinkörniger Solnhofer Jurakalk) geschnitten und decken sich mit der Blütezeit der Gussmedaille in Deutschland. In Augsburg wurde Holz bevorzugt, in Nürnberg Stein. Das Münzkabinett besitzt 65 Holz- und Steinmodelle des frühen 16. Jh. Sie stammen aus Holz von den Hauptmeistern Hans Schwarz, Christoph Weiditz, Friedrich Hagenauer und Hans Kels, aus Stein überwiegend von dem Nürnberger „Conterfetter“ Matthes Gebel.
Die Zeit Kaiser Karls V.
Karl V. (1519-1556) hatte in seiner langen Regierung auch Ordnung in die Währungsangelegenheiten zu bringen. In drei großen Reformen, den Reichsmünzordnungen von Esslingen (1524) und Augsburg (1551, 1559), letztere maßgeblich von seinem Bruder Ferdinand (I.) mitgestaltet, wurde versucht, dem Wildwuchs der verschiedensten Sorten, Gewichte und Feingehalte Einhalt zu gebieten.
Es musste die Akzeptanz des sächsischen Guldengroschens auf Groschenbasis und des in Kreuzern zählenden österreichisch-süddeutschen Guldiners gegenüber dem Goldgulden durchgesetzt und gleichzeitig auf einen Nenner gebracht werden. 1566, zehn Jahre nach der Abdankung Karls V., gelang der Durchbruch. Der sächsische Taler zu neun Stück aus der Mark Silber (233,8 g) wurde mit 68 Kreuzern bewertet und im Reich zugelassen. Er erlangte in der Folgezeit sogar eine Monopolstellung.