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Als Pirckheimer'sche Allegorie wird folgende Art der allegorischen Darstellung der Tugenden Tribulatio, Tolerantia, Invidia und Spes bezeichnet: Drei Frauengestalten in zeitgenössischer Tracht sind um einen Amboß gruppiert: Tribulatio und Spes hämmern ein Herz, das Invidia mit der Zange ins Feuer hält; Spes deutet zum Himmel, aus einer Wolke fällt Regen ins Feuer. Der Amboß steht auf der am Boden liegenden Tolerantia. Es wird angenommen, dass diese Allegorie eine Erfindung Pirckheims ist, da sie auch in dessen Bücherzeichen auftritt. Als prominetestes Beispiel der Allegorie gilt eine Zeichnung Dürers, welche sich heute im Britischen Museum befindet. Lit.: Habich I (1929) 175.
Medaillen der Renaissance
Die Kreation des Mediums Medaille ist eng mit dem diesseitsorientierten Wirken selbstbewusster Persönlichkeiten in der Renaissance verbunden. Sie entstand im 15. Jh. in Italien. Der als Frescomaler bekannte Antonio Pisano war ihr erster Meister. Er schuf seine zweiseitigen Medaillenreliefs seit den 1430er Jahren. Andere - zumeist Bildhauer oder Maler wie Pisano - folgten fast zeitgleich. Weiche Konturen und malerisch wirkende Übergänge zwischen Relief und Grund sind der vorzugsweise gegossenen Medaille eigen. Ein halbes Jahrhundert nach ihrer ersten Blüte in Oberitalien setzte sich diese Kunstform auch nördlich der Alpen durch. Sie ist das Werk von Holzschnitzern, Steinschneidern, Goldschmieden und Bildhauern, die sich besonders in Süddeutschland um Augsburg (Hans Schwarz) und Nürnberg (Matthes Gebel) auf die Medaille spezialisierten. Im Unterschied zu den italienischen Vorbildern fällt hier eine technisch subtile Detailtreue mit isoliert auf den Grund gesetzten Bildnissilhouetten auf.