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Das 25-Pfennig-Stück ist eine der wenigen Münzen, die in den Formen des Jugenstils gestaltet wurde. Leider war es ein unbeliebtes und unbekanntes Nominal und wurde daher weitgehend abgelehnt und nicht angenommen bzw. sofort wieder ausgegeben. Weitere Prägeaufträge sind nicht vergeben und da Nickel ein kriegswichtiges Metall war, sind die Münzen ab 1916 wieder eingezogen worden.
Die Münzen des Deutschen Reiches
Am 18. Januar 1871 wurde im Spiegelsaal von Versailles das Deutsche Kaiserreich gegründet und der innerlich widerstrebende preußische König Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Das Deutsche Kaiserreich war ein Bundesstaat aus vier Königreichen (Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg), sechs Großherzogtümern (Baden, Hessen, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg, Sachsen-Weimar-Eisenach), fünf Herzogtümern (Anhalt, Braunschweig, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Meiningen), sieben Fürstentümern (Lippe, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Schaumburg-Lippe, Waldeck und Pyrmont) sowie den drei Hansestädten Bremen, Hamburg, Lübeck und dem Reichsland Elsaß-Lothringen. Die Könige von Preußen waren zugleich Deutsche Kaiser. Das Gesetz über die Ausprägung von Goldmünzen vom 4.12.1871 führte im Deutschen Reich die Goldwährung ein, das Münzgesetz vom 9.7.1873 schaffte die einzelnen Landeswährungen ab, und ab 1.1.1876 trat für das gesamte Reichsgebiet die Reichswährung (Markwährung) in Kraft. Weiterhin kursfähig blieben die Vereinstaler, die erst seit 1907 verboten und durch Münzen zu 3 Mark ersetzt wurden. Die Goldmünzen (20, 10, 5 Mark) und die Silbermünzen zu 5, 3, und 2 Mark waren auf der Rückseite einheitlich, während die Vorderseiten das Bild der Landesherren bzw. das Wappen der Städte zeigen. Seit 1900 waren auch Denkmünzen mit anderen Darstellungen zugelassen. Die Münzen von 1 Mark bis 1 Pfennig waren im ganzen Reich einheitlich.
Jugendstil
Um 1900 wurde die Medaille von einer inhaltlichen und formalen Erstarrung befreit, die sie im Laufe des 19. Jh. in ihren künstlerischen Entfaltungsmöglichkeiten eingeengt hatte. Prägeeffekte mit einem matt glänzenden Relief auf „polierter Platte“ hatten die Vorstellung von einem anscheinend „ewigen“ Medaillenstil verfestigt. Art Nouveau, Sezession und Jugendstil sind Bezeichnungen für neues Fühlen und Gestalten auch im Medaillenschaffen. Mit „Volkslied der Skulptur“ wählte Alfred Lichtwark, einer ihrer Protagonisten, eine Metapher für Synergien, die die Medaille aus den künstlerischen Gesamtbestrebungen bezog. Fließende Formen, Reduzierung der Miniaturdenkmale auf Alltägliches, auf Gefühle und Stimmungen, kennzeichnen die neue Auffassung von der Medaille als einem „sinnlichen“ Relief. Durch Vermeidung harter Konturen selbst bei der seriell produzierten Prägemedaille und mittels kunstvoller Patinierungen wurde der ästhetische und haptische Reiz der neuartigen Kleinreliefs verstärkt. Vorreiter waren die fast ausschließlich in Paris bzw. Wien ansässigen französischen und österreichischen Medailleure. In Deutschland waren die Bildhauerzentren Berlin und München zwar auch im Medaillenschaffen dominierend, aber die alten Reichs- und Residenzstädte mit ihren Münzstätten und privaten Prägebetrieben sorgten gleichermaßen für stilistische und technische Innovation.