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Zwei Exemplare sind bekannt. Bei Köhler (1746 und 1759) irrtümlich als Münze zu vier Dukaten bezeichnet. Das Stück thematisiert die von Hussiten und Türken ausgehende Gefahr und das von diesen vergossene Blut der Christen.
Das Geld der Päpste
Nach dem Abzug der Byzantiner aus Norditalien im 8. Jh., wo sie als Enklave das Exarchat Ravenna besaßen, übernahmen die Päpste die byzantinische Münzstätte in Rom. Erster mit eigenen Münzen hervorgetretener Papst ist Hadrian I. (772-795). Seit der Kaiserkrönung Karls des Großen 800 ist auf den päpstlichen Münzen auch der Kaiser als Schutzherr Roms und der Päpste genannt. Diese erste Phase päpstlicher Münzprägung endete im 11. Jh. Die zweite Phase päpstlicher Münzprägung fällt in das Spätmittelalter, zuerst in Avignon (Frankreich, Comtat Venaissin), wo die Päpste seit 1309 residierten, ab 1417 dann wieder in Rom.
Italien im Spätmittelalter
Ende des 12. und in der ersten Hälfte des 13. Jh. entstanden deshalb in Venedig sowie den Städten der Lombardei (Reichsitalien) und der Toskana größere und schwerere Silbermünzen (Grossi), die zwischen 12 und 24 Pfennige in einer einzigen Münze ersetzten. Die dadurch eingeleitete Vielfalt der Groschenprägung bietet ein Spiegelbild der politischen Landkarte Italiens im Spätmittelalter. Der 1303 im Königreich Neapel eingeführte Gigliato (Carlino) wurde zum wichtigsten Münztyp des südlichen Mittelmeerraumes. Italien ist die Wiege der spätmittelalterlichen Goldmünzenprägung. Die ab 1231 gemünzten Augustalen Kaiser Friedrichs II. (1197-1250) stehen noch im Kontext des antiken kaiserlichen Goldmünzenmonopols, während die ab 1252 in Florenz (Fiorino d’oro, Floren) und Genua und ab 1284 in Venedig (Ducato) ausgegebenen Goldmünzen das auf der Wirtschaftsmacht beruhende politische Selbstbewusstsein der italienischen Stadtrepubliken demonstrieren.