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Groschen nach den Vorschriften der Reichsmünzreform zu 1/21 Gulden sind in Brandenburg zuerst 1560 und dann regelmäßiger unter Johann Georg 1572-1580 gemünzt worden. Sie stellen neben den Dreiern und Pfennigen im Prinzip Scheidemünzen dar, sind für diesen Zweck aber eigentlich 'zu gut', d. h. mit einem zu hohen Silbergehalt (über 50%) ausgebracht worden, so dass ihre Prägung angesichts des Silberpreises keinen Gewinn abwarf. Deshalb sind sie nur in vergleichsweise geringen Zahlen gemünzt worden.
Das 16. Jahrhundert nach Kaiser Karl V.
1556 hatte Karl V. seinem Sohn Philipp II. (1566-1598) die Regierung in Spanien, den Niederlanden und den amerikanischen Kolonien übertragen. Aus den in Mexiko und Peru erschlossenen Gruben flossen gewaltige Silbermengen nach Spanien und bildeten die Grundlage für eine exzessive Münzproduktion. Die unter Philipp II. im Mutterland massenhaft emittierten Peso im Wert von 8-Reales und die in den spanischen Niederlanden geschlagenen Philippsdaalder hatten Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft, denen sich auch die übrigen Münzstände vom Kaiser bis zum Grafen, vom Papst bis zum Abt nicht entziehen konnten. Der monetären Überproduktion stand nach zeitgenössischer Auffassung kein entsprechendes Warenvolumen gegenüber. Die Preissteigerungen entluden sich zu Beginn des 17. Jh. in einer Inflation.