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Text der Vs.: SIBYLLA - URSULA / AUGUSTI DUC BRUNS & LUNAEB / FILIA NATU MAXMA / CHRISTIANI H N DUC SCHL HOLSAT / CONIUX SVAVISSIMA / NAT IV DECEMB A C MDCXXIX / RENAT IV MART MDCXXX / NUP XX SEPT MDCLXIII / ET POSTQ IV UMPARTUM X DEC EDID / DENAT XII DECEMB MDCLXXI / HUMA CU FILIOL VI FE MDCLXXII / PRINCEPS PIA SAPIENS / DOCTA BENE FICA IN/COMPARABILIS. - Dieses Schaustück ist auf den Tod der Herzogin 1671 geprägt worden. Sibylla Ursula war die Tochter des Herzogs August von Braunschweig-Wolfenbüttel. Sie soll eine gelehrte und gottesfürchtige Dame gewesen sein, die des Lateinischen mächtig war. Das korrespondiert mit der Darstellung, auf der die Herzogin von Engeln in den Himmel begleitet wird.
Deutschland. Schau- und Gedenkmünzen 17.-18. Jh.
Man könnte meinen, je schlechter die Qualität der Umlaufmünzen war, desto prächtiger fielen die Schau- und Gedenkmünzen zur Verherrlichung der Fürstengeschlechter aus, selbst in Zeiten größter (Geld-)Not. Ihren Höhepunkt haben sie im Barock. Sie entsprachen Repräsentationsbedürfnis und Sendungsbewusstsein der Fürsten. Der edle Grundstoff, Gold oder Silber, und der vertretbare Kostenaufwand - es handelte sich ja um ein Serienprodukt - prädestinierte diese Pretiosen, ähnlich der Medaillen, zum fürstlichen Geschenk. Für diese Kleinkunstwerke wurden die Stempel des öfteren von Medailleuren und nicht von den einfachen Stempelschneidern des Münzbetriebes geschnitten. Die Vielzahl der dargestellten Themen (Städteansichten, Fürstenhochzeiten, Huldigungen, Wahlen, Bauten) rückten sie in die Nähe der Medaillen als „Chronique métallique“.