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Ein letztes Mal noch rüstete Friedrich II. zu einem Krieg, als Österreich Ansprüche auf Bayern nach dem Aussterben des Hauses Wittelsbach erhob. Das Motiv des Königs waren nicht eigene Gebietsinteressen, wie im Siebenjährigen Krieg, sondern die Sorge um eine Gewichtsverschiebung zugunsten Österreichs. Er begründete seine Entscheidung als Reichsfürst und quasi uneigennütziger Schiedsrichter mit der Verteidigung der Gesetze und Gewohnheiten des Römischen Reiches, nach denen der Kaiser nicht nach Belieben mit Reichslehen umgehen kann. Der als 'Kartoffelkrieg' in die Geschichte eingegangene Feldzug endete mit der Entnahme von Lebensmitteln in den Durchzugsgebieten, vor allem Böhmens. Der darauf geschlossene Friede von Teschen sicherte den Fortbestand Bayerns durch die Belehnung des erbberechtigten Kurfürsten von der Pfalz.
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.