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Das Erzstift Magdeburg wurde im Westfälischen Frieden 1648 aufgehoben und in ein weltliches Herzogtum umgewandelt, das nach dem Tode des seit 1638 regierenden Administrators August von Sachsen-Weißenfels an Brandenburg fallen sollte. August starb am 4. Juni 1680. Die Huldigung der Stadt an den neuen Herrn erfolgte erst ein Jahr später am 30. Mai 1681. Auf diesen Anlass sind silberne und goldene Gedenkstücke geprägt worden, die in der Literatur teils als Münzen (Schrötter), teils als Medaillen (Oelrichs, Menadier, Brockmann) aufgefaßt werden. Die Silberstücke entsprechen dem Talergewicht, die Goldstücke sind im zehnfachen Dukatengewicht ausgegeben worden (s. Objektnummer 18201678), so dass sich aus metrologischen Gründen die Einordnung als Münzen anbietet. Auch die Signatur des städtischen Magdeburger Münzmeisters Johann Ehlers spricht dafür.
Brandenburg-Preußen. Donative 16. und 17. Jh.
Die brandenburgischen Kurfürsten ließen seit 1570 gelegentlich Donative schlagen – von Joachim II. (1535-1571) bis zum Großen Kurfürsten (1640-1688). Die ersten „Portugalöser“ im Gewicht von 10 Dukaten erinnern in Wert und Gestaltung an die Portuguez genannte, um 1500 geprägte portugiesische Goldmünze zu 10 Cruzados. Sie sind extrem selten und nicht mehr als in zwei bis drei Exemplaren bekannt. In die Regierung von Johann Sigismund (1609-1619) fiel die Jülich-Klevesche Erbfolge und die Sicherung des Herzogtums Preußen. Diese politischen Ziele boten Anlass für wiederholte Donativvergaben. Davon machte auch der Große Kurfürst während seiner nahezu 50-jährigen Regierungszeit regen Gebrauch. Viele seiner prächtigen Goldstücke sind mit einem konkreten Ausgabeanlass verbunden und haben Medaillencharakter.
Taler in Brandenburg-Preußen
Als Land ohne eigene Silbervorkommen hat Brandenburg die Talerprägung im Unterschied etwa zu Sachsen nur in geringem Umfang betrieben. Brandenburgische Taler sind deshalb relativ selten. Zum Talergeld gehören auch die Halb- und Vierteltaler, die im gleichen Fuß wie die ganzen Taler hergestellt wurden. Als der Silberpreis im 17. Jh. stark anzog, die Taler aber weiterhin nach den Vorschriften der Reichsmünzordnung des 16. Jh. hergestellt werden mussten, diente die verlustbringende Talerprägung in der Regel nur noch der Repräsentation, besonderen Anlässen oder dem internationalen Handel. Zur Silberkurantmünze des Landes wurde der nach einem geringeren Fuß gemünzte Zweidritteltaler (Gulden). Die ersten brandenburgischen Taler sind als Guldengroschen 1521/22 durch Kurfürst Joachim I., die letzten sind im 19 Jh. gemünzt worden. 1750 ist mit dem (preußischen) Reichstaler eine neue Grundlage für die Talerprägung geschaffen worden.
Deutschland. Schau- und Gedenkmünzen 17.-18. Jh.
Man könnte meinen, je schlechter die Qualität der Umlaufmünzen war, desto prächtiger fielen die Schau- und Gedenkmünzen zur Verherrlichung der Fürstengeschlechter aus, selbst in Zeiten größter (Geld-)Not. Ihren Höhepunkt haben sie im Barock. Sie entsprachen Repräsentationsbedürfnis und Sendungsbewusstsein der Fürsten. Der edle Grundstoff, Gold oder Silber, und der vertretbare Kostenaufwand - es handelte sich ja um ein Serienprodukt - prädestinierte diese Pretiosen, ähnlich der Medaillen, zum fürstlichen Geschenk. Für diese Kleinkunstwerke wurden die Stempel des öfteren von Medailleuren und nicht von den einfachen Stempelschneidern des Münzbetriebes geschnitten. Die Vielzahl der dargestellten Themen (Städteansichten, Fürstenhochzeiten, Huldigungen, Wahlen, Bauten) rückten sie in die Nähe der Medaillen als „Chronique métallique“.