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Gedenkmünze anlässlich des 900. Geburtstags der Heiligen Hildegard von Bingen. - Die Benediktinerin Hildegard von Bingen (1098-1179) gründete das Kloster Rupertsberg. In ihrem Hauptwerk "Scivias" vertrat sie eine mystisch-prophetische Theologie und Anthropologie. Neben geistlichen Liedern verfasste sie auch naturkundliche Werke. - Protokoll der Preisgerichtssitzung: 'Die Bildseite zeigt Hildegard als Heilige und Äbtissin. Sie schreibt mit einem Griffel auf zwei zusammengebundenen Wachstafeln, ganz ausgerichtet auf Gott, ganz Auge und ganz Ohr. Die Hand Gottes und drei Strahlen aus einem Kreis inspirieren sie zur Niederschrift ihres ersten Hauptwerkes. Von dem Kreis ausgehend rahmt ein eckig gebrochenes Schriftband die Wachstafeln und trägt in gotischen Buchstaben den Titel des Werkes: „LIBER SCIVIAS DOMINI“. Dem Künstler gelingt es, mit dynamischer Bildsprache die herausragende Persönlichkeit Hildegards in ihrer freudigen Ergriffenheit einerseits und der kraftvollen Ausstrahlung andererseits darzustellen. Gezeigt wird hier nicht, wie oft, die passive Entgegennahme, sondern das freudige aktive Aufnehmen der göttlichen Botschaft. Die für die Hildegard-Darstellungen des 12. Jahrhunderts typischen Darstellungselemente werden modern und eigenständig interpretiert, dadurch gelingt der Brückenschlag über neun Jahrhunderte. Auf der Wertseite hat der Künstler formal die Strahlen aus dem Kreis mit der Hand Gottes in den Flügeln des Adlers wiederaufgenommen. Das Preisgericht schlägt für die Randschrift die deutsche Übersetzung von „LIBER SCIVIAS DOMINI“ mit „WISSE DIE WEGE DES HERRN“ vor.' - Gesamtauflage 4.500.000 Stück, davon 1.000.000 Stück in Spiegelglanz, 200.000 Stück je Münzstätte.
Deutschland. Gedenkmünzen 20.-21. Jh.
Bei den Gedenkmünzen im 19. und beginnenden 20. Jh. dominierten die auf Herrscherhäuser bezogenen Anlässe, in der Weimarer Republik dagegen die auf technische Errungenschaften, bedeutende Persönlichkeiten, Geschichtsereignisse sowie Städtejubiläen. Die beiden Republiken des geteilten Deutschlands setzten nach 1949 die Tradition der Weimarer Republik fort und ließen durch renommierte Künstler Entwürfe zu ausgewählten Themen anfertigen, die als Prägungen umgesetzt einen großen Kreis von Sammlern in Ost und West ansprachen. Die Gedenkmünzenemissionen des seit 1990 vereinigten Deutschland verfolgen diesen Weg weiter. Seit der 2. Hälfte des 20. Jh. haben die Gedenkmünzen keinerlei Bedeutung mehr als Zahlungsmittel im Geldverkehr.