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Einseitiger Bronzeguss. - August Boeckh (1785-1867), klassischer Philologe und Altertumsforscher, studierte Theologie und Philologie, habilitierte an der Heidelberger Universität und ging 1809 nach Berlin, übte mehrmals das Amt des Dekans und Rektor der 1810 gegründeten Berliner Universität aus. 1814 gründete er das Philologische Seminar und wurde ordentliches Mitglied der Königlichen Preußischen Akademie der Wissenschaften. 1815 initiierte er das 'Corpus Inscriptionum Graecarum' (CIG). 1838 erschien sein Buch 'Metrologische Untersuchungen über Gewichte, Münzfüsse und Masse des Alterthums in ihrem Zusammenhang'. 1842 erhielt er den Orden pour le mérite für Wissenschaften und Künste. Auf seinem Grabmal auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin ist ein Exemplar dieser Porträtplakette angebracht.
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.