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Auf dem Rand erhöht 22 Sterne. - Das hier gezeigte Münzbild verdankt seine Entstehung einem 1895 ausgeschriebenen Wettbewerb, der das als zu altmodisch empfundene Münzbild des 20 Franken-Stückes ersetzen sollte. Der schließlich ausgewählte 2. Preis, ein erster wurde nicht vergeben, ging an den Entwurf von Fritz Landry (1842-1927), dessen Frauenbildnis einigen Gutachtern wiederum als zu ‚schwärmerisch’ erschien und deshalb leicht überarbeitet werden musste. Der berühmte Numismatiker Friedrich Imhoof-Blumer, auch Mitglied der Kommission, fand hingegen nur gute Worte für den Entwurf. Das schließlich geprägte Bild der ‚neuen’ Helvetia (ohne eine als ‚frivol’ bezeichnete Stirnlocke des Zwischenentwurfs) wurde von 1897 bis 1949 für die Herstellung dieser Goldmünze zu 20 Franken (und noch immer nach den Vorgaben der Lateinischen Münzunion) verwendet. Erst um 1943 erhielt diese Münze ihren heute bekannten Rufnamen ‚Vreneli’ als Verkleinerungsform des beliebten Vornamens Verena; vielleicht sollte so das Mädchenhafte der jugendlichen Personifikation verdeutlicht werden.
Europa. Münzen des 19. und 20. Jhs.
In den Prägungen des 19. und 20. Jahrhunderts wird der Umbruch in der Gestaltung, von eher konservativen Darstellungsweisen hin zu expressiven, modernen Stilauffassungen deutlich.
Jugendstil
Um 1900 wurde die Medaille von einer inhaltlichen und formalen Erstarrung befreit, die sie im Laufe des 19. Jh. in ihren künstlerischen Entfaltungsmöglichkeiten eingeengt hatte. Prägeeffekte mit einem matt glänzenden Relief auf „polierter Platte“ hatten die Vorstellung von einem anscheinend „ewigen“ Medaillenstil verfestigt. Art Nouveau, Sezession und Jugendstil sind Bezeichnungen für neues Fühlen und Gestalten auch im Medaillenschaffen. Mit „Volkslied der Skulptur“ wählte Alfred Lichtwark, einer ihrer Protagonisten, eine Metapher für Synergien, die die Medaille aus den künstlerischen Gesamtbestrebungen bezog. Fließende Formen, Reduzierung der Miniaturdenkmale auf Alltägliches, auf Gefühle und Stimmungen, kennzeichnen die neue Auffassung von der Medaille als einem „sinnlichen“ Relief. Durch Vermeidung harter Konturen selbst bei der seriell produzierten Prägemedaille und mittels kunstvoller Patinierungen wurde der ästhetische und haptische Reiz der neuartigen Kleinreliefs verstärkt. Vorreiter waren die fast ausschließlich in Paris bzw. Wien ansässigen französischen und österreichischen Medailleure. In Deutschland waren die Bildhauerzentren Berlin und München zwar auch im Medaillenschaffen dominierend, aber die alten Reichs- und Residenzstädte mit ihren Münzstätten und privaten Prägebetrieben sorgten gleichermaßen für stilistische und technische Innovation.