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»Mann nennet mich das Römisch Golt, dem Thaler ich nach steigen wolt, die weil ich jetzt eilff gulden gilt, hab auch alweil gezielt, Volgenß noch höheres zuverlagen darauff halten mich schon viel gefangen, wie könt ich doch nuhr lenger schweigen Allein dass Sylber lassen steigen …« Nach der Erfurter Chronik von Samuel Fritz aus dem Jahre 1621 [zitiert bei Noll (2006)] galt der Goldgulden 11, der Dukat 14 Gulden. Dieser Erfurter Goldgulden wurde auf dem Nürnberger Probationstag der drei süddeutschen Kreise 1625 für geringhaltig befunden und in Franken, Bayern und Schwaben verboten.
Deutschland. Goldmünzen 17. und 18. Jh.
Parallel zum Silberkurantgeld nahm ab dem 18. Jh. der Umlauf von Goldmünzen zu. Besonders die von Portugal aus Brasilien nach Europa verbrachten Goldmengen sorgten hier für ein stabiles Angebot des Edelmetalls. Gold diente der Abwicklung größerer Handelsgeschäfte, wie z. B. dem Pferdehandel, dem Erwerb von Luxusartikeln an den Höfen und dem Bau neuer Residenzen. Ebenso vergaben die Fürsten Geschenke und „Prämien“ gern als geprägtes Gold. Das hatte den Vorteil, dass neben einer gewünschten Propagandafunktion der materielle Wert des Stückes erkennbar war. International verbreiteten sich besonders der französische Louisdor, die spanische Pistole und der holländische Dukat. Diese Münzen wurden dank ihrer allseitigen Anerkennung und Beliebtheit von vielen deutschen Staaten nachgeahmt. Die Goldmünzen gehörten wie bestimmte Nominale des Silbergeldes zu den Welthandelsmünzen.