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Bannicke (2005) 190: Kammerrechnung 6/1733, für ein paar Medaillenstempel forderte Koch 50 Taler, nur 40 Taler wurden ausgezahlt, beide Stempel befanden sich im Dezember 1742 im Besitz des Herzogs. Lieferung von 22 Goldmedaillen "zu 2 ersten Geprägen Futterale in rotem Samt" im Gewicht von 222 Dukaten à 3 Taler = 666 Taler, dazu 66 Silbermedaillen im Gewicht von 8 Mark 4 Lot à 1 Taler = 132 Taler, dazu 1 Silbermedaille im Gewicht von 2 Lot = 2 Taler an Cyprian "wie gewöhnlich abgegeben". - 1732 trat Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg die Nachfolge seines Vaters infolge dessen Todes an. Von Koch existiert nur eine einzige Medaille auf seinen Regierungsantritt. Die Vorderseite zeigt den in üppiger Gestalt dargestellten barocken Herrscher im Harnisch mit Allongeperücke. Bedeutsam ist die prononcierte Darstellung des Kleinods des Ordens vom Weißen Falken (oder Ordens der Wachsamkeit), den Herzog Ernst-August von Sachsen-Weimar-Eisenach am 2. August 1732 stiftete und zu deren ersten Ehrenträgern Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg gehörte. Auf der anderen Seite liegen die Symbole guter Gesetzgebung, der Gerechtigkeit, des Friedens und Ackerbaus in Form von Buch, Schwert, Ölzweig und Kornähren auf einem Postament. Ein gutes Zeitalter (oder Jahrhundert) für die Regierung ist als Wunsch formuliert.
Medaillen Barock
Die Barockmedaille diente der fürstlichen Repräsentation. In mythologischen Szenen, mit Personifikationen und Allegorien wurden dynastische Themen von der Geburt bis zum Tod über Thronbesteigung, Huldigung, Vermählung, Bauleistungen, Kriege und Friedensschlüsse zu einer „Histoire métallique“ geformt. Frankreich war tonangebend. Durch die Zentralgewalt gefördert, konzentrierte sich das Medaillenschaffen in Paris um den königlichen Hof. In den kaiserlichen Residenzen Wien und Prag gedieh es besonders unter Rudolf II. (1576-1612). Träger der deutschen Barockmedaille waren die Landesfürsten, die dem französischen Vorbild mit glanzvoller Hofhaltung nachzueifern suchten. Wirtschaftlich prosperierende Städte nutzten das Medium ebenfalls. Eine bereits in der Spätrenaissance einsetzende Sonderform bilden kostbar gefasste Medaillenkleinode, die weltliche und geistliche Herrscher als besonderen Gunst- und Gnadenbeweis vergaben.