Weitere Informationen
Die Zuschreibung dieser Münze an das spätere Lucus Augusti (Lugo, Galizien) gründet sich auf das massenhafte Auftreten von Fundmünzen im Nordosten der Hispania, aber insbesondere im heutigen Lugo, sowie dem Fund zweier Schrötlinge, welche nahelegen, dass in Lucus Augusti eine Prägestätte existierte. Mit dem Rückseitenmotiv des iberischen Schildes wurden Sesterze, Dupondien und Asses geprägt. Die Prägungen tragen - ausnahmsweise - kein Toponym. Sie wurden vermutlich speziell zur Geldversorgung der römischen Legionen während des Kantabrischen Krieges geprägt und waren in augusteischer Zeit die in diesem Gebiet am stärksten vertretene Münze. Sie sind nicht unbedingt als provinziale Prägungen anzusehen, sondern dürfen, da sie eine ähnliche Funktion besaßen wie die Bronzen aus Nemausus und Lugdunum, mit einiger Berechtigung als Reichsprägungen bezeichnet werden. Ikonographisch eng mit diesen Aesprägungen verbunden ist der augusteische Denar RIC I² Nr. 543, der ebenfalls eine Caetra zeigt. Vgl. zum Prägeort: S. Ferrer, El posible origen campamental de Lucus Augusti a la luz de las monedas de la caetra y su problemática, in: A. Rodríguez Comenero (Hrsg.), Lucus Augusti I. El amanecer de una ciudad (1996) 425-446; RPC I Supplement 1 (1998) 7 ['uncertain mint (NW)']; M. P. García-Bellido, Las legiones hispánicas en Germania. Moneda y ejercito (2004) 70 ff. Zur Ikonographie: E. Polito, Augustan triumphal iconography and the Cantabrian Wars: Some remarks on round shields and spearheads depicted on monuments from the Iberian Peninsula and Italy, Archivo Español de Arqueología, 2012, 141-148.
Augustus
Als Gaius Iulius Caesar, der Octavianus genannte Adoptivsohn Caesars, 31 bzw. 30 v. Chr. erst bei Actium und anschließend in Alexandria aus den Bürgerkriegen der späten Republik als Sieger hervorging und die alleinige Macht im Römischen Reich errungen hatte, ordnete er das römische Münzwesen neu. Goldmünzen, zuvor nur in Krisensituationen verwendet, wurden zum festen Bestandteil der nunmehr trimetallischen Währung (Gold, Silber, Bronze). Das neue Herrschaftssystem erforderte neue Bilder, mit denen sich der Herrscher präsentierte. Einen weiteren Einschnitt bildete die Ernennung des Prinzeps zum ‚Augustus’, was „der Erhabene“ bedeutet. Bis zu seinem Tod im Jahre 14 n. Chr. blieben ihm 41 Jahre, um das neue Herrschaftssystem zu etablieren. Gerade zu Beginn des neuen Herrschaftssystems, des Prinzipates, findet sich noch eine Vielzahl von ikonographischen Versuchen, die reizvolle und zum Teil schwer zu interpretierende Zeugnisse einer Übergangszeit sind.