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Zweiseitiger Bronzeguss, keine Randpunze (Edition DS 160). - Menadier (1917) schreibt: '... hat die anhaltische Prinzessin, der der jüngste Kaisersohn, Prinz Joachim, sich im April verbunden hat, Paula von der Hude zu mehreren persönlichen Sitzungen empfangen, und so ist doch wenigstens eine Schaumünze zur Erinnerung an die letzte Feier dieser Art im Potsdamer Schloß entstanden, die das Brustbild der jugendlichen Fürstin zeigt, der ein aus den Wolken nieder schwebender Genius Blumen streut.' Die Medaille bezieht sich auf die 'Kriegstrauung' der anhaltischen Prinzessin mit dem Hohenzollernprinzen.
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.