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Das Reich der Franken
Als Gründer des Frankenreiches gilt der Merowinger Chlodwig (482-511). Unter ihm und seinen Nachfolgern wurden die die Reste der römischen Herrschaft in Gallien beseitigt und durch Eroberung der Reiche der gallischen Westgoten (509) und der Burgunder (534) ein fränkisches Reich geschaffen. 751 lösten die Karolinger die Merowinger als herrschende Dynastie ab. Unter Karl dem Großen (768-814) erreichte das Frankenreich seine größte Ausdehnung. Es umfasste das ganze damalige christliche Europa und zog sich von der Nordsee bis nach Rom, von der Atlantikküste bis an die Elbe. Im Jahre 800 wurde Karl der Große in Rom zum Kaiser gekrönt und damit das seit 476 in Europa erloschene römische Kaisertum wiederbegründet. Ab 843 löste sich das karolingische Großreich in verschiedene Teilreiche auf, aus denen im Laufe des Mittelalters Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande und die Schweiz entstanden. Im Frankenreich ist das auf dem silbernen Pfennig (Denar) als einzigem Münzwert beruhende Münzsystem des europäischen Früh- und Hochmittelalters entwickelt und durch die Münzreformen Karls des Großen auf eine über vierhundert Jahre gültige Grundlage gestellt worden.
Ludwig der Fromme
Von den drei Münztypen Ludwigs des Frommen (814-840) ist der um 822/25 geschaffene Christiana-Religio-Pfennig die karolingische Reichsmünze schlechthin geworden. Historisch aufschlussreicher freilich sind die beiden anderen Denartypen mit Porträt des Kaisers bzw. Stadtnamen. Auf diese Weise geben über 120 Orte von Barcelona und Venedig bis Dorestad und Regensburg einen Eindruck von der Ausdehnung des karolingischen Reiches. Eine Novität Ludwigs stellen Obole (halben Pfennige) und vor allem goldene Solidi dar, mit denen die Ebenbürtigkeit gegenüber Byzanz demonstriert werden sollte. Außerdem befriedigten sie ein Bedürfnis nach hochwertigen Zahlungsmitteln im Fernhandel, wie z.B. die friesischen Nachahmungen der Solidi Ludwigs des Frommen zeigen.