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Die Universität Duisburg wurde per Urkunde vom 15. Oktober 1654 durch Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg gegründet. Ein Jahr später fand die feierliche Eröffnung statt. Durch unzureichende Mittel für die Einrichtung und geringes Interesse stand die Universität mehrmals vor der Auflösung. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. befahl dann auch im April 1808 ihre Schließung auf einen Antrag von Friedrich von Schuckmann. Die Siegelstempel der Universität wurden an das Herrscherhaus ausgehändigt und in der Kunstkammer verwahrt. Von dort gelangten sie vermutlich in das Königliche Münzkabinett. - Das Große Universitätssiegel soll nach Milz bereits am 19.10.1655 bei der feierlichen Eröffnung in der Prozession zur Salvatorkirche mitgeführt worden sein. - Die Darstellung ist vertieft und daher seitenverkehrt.
Siegel und Goldbullen
Zu den Sondersammelgebieten des Münzkabinetts gehören die technisch den Münzen nahe stehenden Siegel in Form der Siegelstempel (Petschafte) und der Siegelabdrücke. Siegel besaßen als Beglaubigungszeichen an Urkunden in Mittelalter und früher Neuzeit große Bedeutung. Für diese Funktion sind sie häufig durch eine entsprechende repräsentative und künstlerische Gestaltung aufgewertet worden. In dieser Hinsicht ragen besonders die Petschafte aus der Zeit der Gotik und Renaissance heraus. Normalform des Siegelabdrucks ist im Mittelalter in der Regel Wachs, in der Neuzeit Siegellack. Goldene, innen mit Wachs ausgegossene Siegel (Goldbullen) waren dem Kaiser vorbehalten.