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Dauerleihgabe des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland. - Gewicht 2.000 Gramm. Hersteller: Worchestershire Medal Service. Auf dem Rand Stückzahl I-X/2015 Herstellermarke WMS Feingehalt 999 sowie Anker des Birmingham Assay Office. - Beauftragt anläßlich der Schlacht bei Waterloo (Belle Alliance) gegen Napoleon I. im heutigen Belgien am 18. Juni 1815. - Die eigentliche Erteilung des Auftrages an Benedetto Pistrucci (1783-1855) erfolgte 1816 bzw. 1819, doch aufgrund verschiedener Verzögerungen wurden die Stempel erst 1849 fertiggestellt. Danach wollte die Royal Mint angesichts des hohen Reliefs und der Medaillengröße nicht das Risiko von Stempelschäden bei der Prägung der Medaille eingehen, sondern ließ galvanoplastische Abformungen herstellen. s. Brown (1980) 209. Anläßlich das 200. Jahrestages der Schlacht ließ die Waterloo Association (http://waterlooassociation.org.uk) die ursprünglich in Gold geplanten Medaillen erstmals, nun in Silber, nachprägen und übergab im November 2014 an die Vertreter der damaligen Siegerstaaten je ein Exemplar.
Medaillen Klassizismus
Nach der Mitte des 18. Jh. setzte auch im Medaillenschaffen eine Gegenbewegung zum Barock ein. Pathos im Ausdruck und Dynamik in den Kompositionen wurden abgelöst vom Streben nach Verinnerlichung und klassischer Ausgewogenheit. Zwar blieb die Medaille zum großen Teil noch höfisch gebunden, doch gab es zunehmend bürgerliche Auftraggeber. Es war eine Hochzeit für die Personenmedaille. Ehrungen und Auszeichnungen boten vielfältige Anlässe. Die Gelegenheitsmedaille mit persönlichen Widmungen erreichte eine zuvor nicht gekannte Popularität. Sie war die metallene Entsprechung zur biedermeierlichen Konjunktur der Souvenir- und Albumblättchen in der Graphik. Private Medaillenfirmen wie die Prägeanstalt Loos in Berlin bedienten als Konkurrenten zu den staatlichen Münzstätten den Markt. Daneben widmeten sich namhafte Bildhauer der Gussmedaille.