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Das Porträt der stark plastischen Medaille auf Georg den Bärtigen, im Alter von 65 Jahren, steht offensichtlich in Beziehung zu einem Gemälde Lucas Cranachs und ähnelt ebenfalls der Grabplatte des Herzogs im Meißner Dom. Nach Tentzel könnte die Medaille in Beziehung zum 1537 in Leipzig abgehaltenen Landtag nehmen, auf dem Georgs Sohn Friedrich zum Regenten nach des Herzogs Tode ernannt wurde. Die Umschrift der Vorderseite bezieht sich auf ein Bibelzitat, Kapitel 33, Vers 2. - Der Herzog war ein entschiedener Gegner der Lehren von Jan Hus und Luthers. Auch kämpfte er mit Landgraf Philipp von Hessen und Herzog Heinrich von Braunschweig gegen die aufständischen Bauern in Frankenhausen unter Thomas Müntzer. Seine Tochter Christine war mit dem Landgrafen Philipp von Hessen verheiratet und seine Tochter Magdalene mit Joachim II. von Brandenburg. Sowohl Philipp von Hessen als auch Joachim II. führten in ihren Ländern die Reformation ein. Zwar befürwortete Georg Reformen in der Kirche, blieb aber ein Gegner der lutherischen Reformation.
Medaillen der Renaissance
Die Kreation des Mediums Medaille ist eng mit dem diesseitsorientierten Wirken selbstbewusster Persönlichkeiten in der Renaissance verbunden. Sie entstand im 15. Jh. in Italien. Der als Frescomaler bekannte Antonio Pisano war ihr erster Meister. Er schuf seine zweiseitigen Medaillenreliefs seit den 1430er Jahren. Andere - zumeist Bildhauer oder Maler wie Pisano - folgten fast zeitgleich. Weiche Konturen und malerisch wirkende Übergänge zwischen Relief und Grund sind der vorzugsweise gegossenen Medaille eigen. Ein halbes Jahrhundert nach ihrer ersten Blüte in Oberitalien setzte sich diese Kunstform auch nördlich der Alpen durch. Sie ist das Werk von Holzschnitzern, Steinschneidern, Goldschmieden und Bildhauern, die sich besonders in Süddeutschland um Augsburg (Hans Schwarz) und Nürnberg (Matthes Gebel) auf die Medaille spezialisierten. Im Unterschied zu den italienischen Vorbildern fällt hier eine technisch subtile Detailtreue mit isoliert auf den Grund gesetzten Bildnissilhouetten auf.
Die Zeit Kaiser Karls V.
Karl V. (1519-1556) hatte in seiner langen Regierung auch Ordnung in die Währungsangelegenheiten zu bringen. In drei großen Reformen, den Reichsmünzordnungen von Esslingen (1524) und Augsburg (1551, 1559), letztere maßgeblich von seinem Bruder Ferdinand (I.) mitgestaltet, wurde versucht, dem Wildwuchs der verschiedensten Sorten, Gewichte und Feingehalte Einhalt zu gebieten.
Es musste die Akzeptanz des sächsischen Guldengroschens auf Groschenbasis und des in Kreuzern zählenden österreichisch-süddeutschen Guldiners gegenüber dem Goldgulden durchgesetzt und gleichzeitig auf einen Nenner gebracht werden. 1566, zehn Jahre nach der Abdankung Karls V., gelang der Durchbruch. Der sächsische Taler zu neun Stück aus der Mark Silber (233,8 g) wurde mit 68 Kreuzern bewertet und im Reich zugelassen. Er erlangte in der Folgezeit sogar eine Monopolstellung.