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Auf der Vorderseite eine Tuschezahl. - Ungewöhnlich kleiner Schrötling. Der Typ, ohne Münzmeisterzeichen, dürfte zu Beginn der Prägungen Friedrichs III. mit den Herzögen Johann und Georg stehen, bis auf die Vs.-Umschrift ähnelt er dem zwischen 1500 und 1507 geprägten Taler Friedrichs III. mit den Herzögen Georg und Johann (Schnee 1982, Nr. 6 bzw. Keilitz 2002, Nr. 17.1).
Inkunabeln der Talerzeit
Silberne Guldiner Erzherzog Sigismunds des Münzreichen von Tirol als Äquivalent des mittelalterlichen Goldguldens im Wertverhältnis von etwa 11:1 läuten münzgeschichtlich im Jahre 1486 die Neuzeit ein (Thema 65). Groß und stark aber wurde die neue Münze erst, als die Kurfürsten von Sachsen (1500) und die Grafen Schlick (1519/20) den Bergsegen des Erzgebirges versilberten. Letztere schlugen im kleinen Bergort Joachimsthal den Münzhammer. Aus den Joachimsthaler Guldengroschen bürgerte sich noch im Laufe des 16. Jh. die Kurzform T(h)aler ein. Große und kleine weltliche, geistliche und städtische Münzherren versuchten – mit und ohne eigene Silbervorkommen – von dem eingeführten Markenartikel der Großsilbermünze durch eigene Münzungen zu profitieren. Die künstlerisch beachtlichen Prägungen stehen im Kontrast zu ihrer zumeist geringen geldgeschichtlichen Bedeutung.