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Sog. dritter Brömsentaler. Seit 1537 tragen die Lübecker Taler die Zeichen der jeweiligen Bürgermeister, in diesem Falle in der Umschrift ein als Bremse aufzufassendes Insekt. Die Bremse ist das sprechende Zeichen des Bürgermeisters Nikolaus Brömse (1470-1543), der, seit 1520 Bürgermeister, als Vertreter der Gegenreformation 1530 die Stadt verlassen mußte und erst 1535 durch Kaiser Karl V. wieder in sein Amt eingesetzt wurde. Aus dieser zweiten Amtszeit stammen drei Taler mit der Jahreszahl 1537.
Die Zeit Kaiser Karls V.
Karl V. (1519-1556) hatte in seiner langen Regierung auch Ordnung in die Währungsangelegenheiten zu bringen. In drei großen Reformen, den Reichsmünzordnungen von Esslingen (1524) und Augsburg (1551, 1559), letztere maßgeblich von seinem Bruder Ferdinand (I.) mitgestaltet, wurde versucht, dem Wildwuchs der verschiedensten Sorten, Gewichte und Feingehalte Einhalt zu gebieten.
Es musste die Akzeptanz des sächsischen Guldengroschens auf Groschenbasis und des in Kreuzern zählenden österreichisch-süddeutschen Guldiners gegenüber dem Goldgulden durchgesetzt und gleichzeitig auf einen Nenner gebracht werden. 1566, zehn Jahre nach der Abdankung Karls V., gelang der Durchbruch. Der sächsische Taler zu neun Stück aus der Mark Silber (233,8 g) wurde mit 68 Kreuzern bewertet und im Reich zugelassen. Er erlangte in der Folgezeit sogar eine Monopolstellung.