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Anna Sophia I. von Pfalz-Birkenfeld (1645-1680) war die 34. Äbtissin von Quedlinburg. Sie wurde 1619 auf Schloss Birkenfeld als die Tochter des Pfalzgrafen Georg Wilhelm von Birkenfeld und seiner Gemahlin Dorothea, Tochter des Grafen Otto von Solms-Sonnenwald, geboren. Einen Teil ihrer Jugend brachte sie bei ihrer Großmutter, der Gräfin von Schwarzburg-Sondershausen, zu und lernte dort die Äbtissin von Quedlinburg, Dorothea Sophie von Sachsen-Altenburg, kennen. Diese bestimmte Anna Sophie zu ihrer Nachfolgerin. Nach dem Tode der Dorothea Sophie wurde die Pfalzgräfin ihre Nachfolgerin. Sie versuchte, während ihrer Herrschaft die Schäden des Dreißigjährigen Krieges im Stift zu beseitigen. Ab dem Jahre 1674 machte sie von ihrem Münzrecht Gebrauch. Im Jahre ihres 30-jährigen Regierungsjubiläums entstanden verschiedene Prägungen, u.a. diese Reichstaler. Sie wurde 1680 in der Schlosskirche zu Quedlinburg beigesetzt.
Deutschland. Schau- und Gedenkmünzen 17.-18. Jh.
Man könnte meinen, je schlechter die Qualität der Umlaufmünzen war, desto prächtiger fielen die Schau- und Gedenkmünzen zur Verherrlichung der Fürstengeschlechter aus, selbst in Zeiten größter (Geld-)Not. Ihren Höhepunkt haben sie im Barock. Sie entsprachen Repräsentationsbedürfnis und Sendungsbewusstsein der Fürsten. Der edle Grundstoff, Gold oder Silber, und der vertretbare Kostenaufwand - es handelte sich ja um ein Serienprodukt - prädestinierte diese Pretiosen, ähnlich der Medaillen, zum fürstlichen Geschenk. Für diese Kleinkunstwerke wurden die Stempel des öfteren von Medailleuren und nicht von den einfachen Stempelschneidern des Münzbetriebes geschnitten. Die Vielzahl der dargestellten Themen (Städteansichten, Fürstenhochzeiten, Huldigungen, Wahlen, Bauten) rückten sie in die Nähe der Medaillen als „Chronique métallique“.