Weitere Informationen
Daniel Sailer aus Augsburg wirkte als Stempelschneider für den Stettiner Hof, erkennbar an der Signatur DS. Wahrscheinlich stammt die Mehrzahl der Gold- und Talerstücke Philipps II. von seiner Hand sowie die meisten Schaugroschen und Gnadenpfennige des kunstverständigen Pommernherzogs. Dass Sailer, der bereits vor 1611 für das pommersche Herzogshaus tätig war, auch für die Brüder Philipps II. gearbeitet hat, ist ebenso nachgewiesen. Aus einem Schreiben Hainhofers vom 18. April 1618 erfahren wir, wie der Augsburger Goldschmied sich durch Vermittlung seines einflussreichen Landsmanns auch um Aufträge bei Herzog Franz bemühte: „'Der Sayler wölle auch auf begern Ihrer Frl. Gn. Conterfett mit emblema schneiden“. - Dieser Rückseitenstempel wurde in umgeschnittener Form für die Prägung der Sterbemünzen auf den Tod der Herzogin Anna Maria [Olding (2016) Nr. 79] verwandt.
Deutschland. Silbermünzen 17. und 18. Jh.
Der aufblühende Welthandel und die nachlassende Silberausbeute in den Bergwerken Europas führten zum stetigen Anstieg des Silberpreises und Rückgang der deutschen Talerprägung. Zunehmend wurde diese durch fremde Währungen, wie spanische und französische Großsilbermünzen, ersetzt. Letztere flossen als das sog. Franzgeld über den Getreidehandel bzw. Subsidienzahlungen in die deutschen Staaten und bildeten bis in die Mitte des 18. Jh. hinein mit dem Ecu (Laubtaler) die wichtigste Kurantmünze. Der Taler wurde als „schöne“ Münze zwar weiter geprägt, hatte aber mit Ausnahme weniger, über Silberressourcen verfügender Münzstände kaum mehr monetäre Funktion. Die Graumansche Münzreform 1750 in Preußen und die Einführung des Konventionsfußes in Österreich und Süddeutschland waren ein gelungener Versuch, die Prägung von Silbergeld wieder profitabel zu machen.