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Dieser nach 1570 und 1584 dritte und letzte Portugalöser (10 Dukaten) Kurbrandenburgs im 16. Jh. stellt eine Kombination aus der Vorderseite eines Talerstempels von 1587 [Bahrfeldt (1895) Nr. 504] mit der Rückseite des Portugalösers von 1584 dar (ebd. Nr. 514). Das hier vorliegende Exemplar zeigt auf der Rs. im rechten oberen Kreuzwinkel ein eingeritztes kleines 'X' zur Wertkennzeichnung (10 Dukaten). Es stammt aus der 1800 versteigerten Sammlung B. J. von Arnims. Daneben ist nur noch ein zweites stempelgleiches Exemplar im Münzkabinett Dresden bekannt.
Brandenburg-Preußen. Donative 16. und 17. Jh.
Die brandenburgischen Kurfürsten ließen seit 1570 gelegentlich Donative schlagen – von Joachim II. (1535-1571) bis zum Großen Kurfürsten (1640-1688). Die ersten „Portugalöser“ im Gewicht von 10 Dukaten erinnern in Wert und Gestaltung an die Portuguez genannte, um 1500 geprägte portugiesische Goldmünze zu 10 Cruzados. Sie sind extrem selten und nicht mehr als in zwei bis drei Exemplaren bekannt. In die Regierung von Johann Sigismund (1609-1619) fiel die Jülich-Klevesche Erbfolge und die Sicherung des Herzogtums Preußen. Diese politischen Ziele boten Anlass für wiederholte Donativvergaben. Davon machte auch der Große Kurfürst während seiner nahezu 50-jährigen Regierungszeit regen Gebrauch. Viele seiner prächtigen Goldstücke sind mit einem konkreten Ausgabeanlass verbunden und haben Medaillencharakter.
Goldmünzen in Brandenburg-Preußen
Goldgulden und Dukaten waren beide ursprünglich Münzen aus Feingold im Gewicht von 3,5 Gramm. Seit dem 15. Jh. galt dieser Standard nur noch für den Dukaten, während der Goldgulden etwas leichter war und geringeren Goldgehalt besaß. Die ersten Goldgulden sind in Kurbrandenburg um 1510, die ersten Dukaten 1560/66 gemünzt worden. Auf Grund ihres hohen Wertes sind beide Sorten gerne zur fürstlichen Repräsentation genutzt worden. Eine Besonderheit stellen die aus dem Gold der brandenburgischen Kolonie Neu-Guinea 1682-1696 gemünzten Guinea-Dukaten dar. Regelmäßig, d.h. jährlich, sind Dukaten nur unter König Friedrich Wilhelm I. (1713-1740) ausgegeben worden. Dem Soldatenkönig wird auch mit dem 1738 eingeführten Wilhelmsdor (10 Taler) die werthöchste deutsche Goldmünze verdankt. Mit der Münzreform Friedrichs des Großen 1750 wurde als neue Standardgoldmünze der Friedrichsd’or eingeführt.
Das 16. Jahrhundert nach Kaiser Karl V.
1556 hatte Karl V. seinem Sohn Philipp II. (1566-1598) die Regierung in Spanien, den Niederlanden und den amerikanischen Kolonien übertragen. Aus den in Mexiko und Peru erschlossenen Gruben flossen gewaltige Silbermengen nach Spanien und bildeten die Grundlage für eine exzessive Münzproduktion. Die unter Philipp II. im Mutterland massenhaft emittierten Peso im Wert von 8-Reales und die in den spanischen Niederlanden geschlagenen Philippsdaalder hatten Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft, denen sich auch die übrigen Münzstände vom Kaiser bis zum Grafen, vom Papst bis zum Abt nicht entziehen konnten. Der monetären Überproduktion stand nach zeitgenössischer Auffassung kein entsprechendes Warenvolumen gegenüber. Die Preissteigerungen entluden sich zu Beginn des 17. Jh. in einer Inflation.